Holzminden (lbr). „Gemeinsam für Ihre Gesundheit“ – so lautet das Motto des Medizinischen Versorgungszentrums in Holzminden. Dass dieser Slogan mit Leben gefüllt wird, zeigen die engagierten Mitarbeiter unter der Leitung von Dr. Christian Schröter und Geschäftsführer Ingo Goldammer. Nach der Schließung des Krankenhauses ist in Teilen des Gebäudes bereits wieder einiges los. „Im Quartal behandeln wir im Schnitt rund 6000 Patienten“, berichtet Schröter. Dies sei eine durchweg positive Entwicklung, bestätigt auch Geschäftsführer Goldammer und bleibt dennoch vorsichtig: „Wir haben jetzt sozusagen eine Halbzeit ganz gut gespielt, doch die zweite liegt noch vor uns. Jetzt heißt es, am Ball bleiben“, erklärt er. 

Auch Landrat Michael Schünemann und Bürgermeister Christian Belke sind mit der Entwicklung zufrieden. „Wenn man mir im Dezember gesagt hätte, dass wir im Februar schon wieder operieren, das hätte ich nicht geglaubt“, so Belke. Landrat Schünemann ergänzt: „Unsere Aufgabe ist es nun, das Gebäude weiterhin zu füllen und eine möglichst umfassende Gesundheitsversorgung auf die Beine zu stellen.“ Ein Geisterhaus sei es schon lange nicht mehr. Konkreteres zu weiteren potenziellen Mietern wolle man zu diesem Zeitpunkt nicht nennen, da man noch in verschiedenen Gesprächen sei. 

„Wir können keine Notaufnahme ersetzen, aber gerade chirurgisch bilden wir schon einiges ab. Ein Busunfall sprengt dann schon mal die Sprechstunde, aber auch das können wir leisten“, berichtet Schröter aus der Vergangenheit. Rund 500 Patienten seien seit dem Start im Februar bereits ambulant operiert worden, und auch hier steigt die Tendenz. „Im Bereich der ambulanten Operationen haben wir derzeit Rückenwind. Der Trend geht weg von der stationären Behandlung hin zur ambulanten. Wir arbeiten noch mit drei externen Operateuren zusammen“, so Goldammer. Die Eigenverantwortung sei groß und der Marathon, den die Mitarbeiter seit dem Aus des Krankenhauses laufen, stecke ihnen schon in den Knochen, doch man wisse nun, wie der Ist-Zustand aussieht und wo die Baustellen liegen. 

„Wir mussten den Betrieb zunächst stabilisieren, um ihn nun optimieren zu können“, so Goldammer. Mit einer großen IT- und EDV-Umstellung sei man mittlerweile autark. Und auch wenn die Zahlen des Wirtschaftsplanes erst mal nicht so positiv scheinen, ist die Entwicklung positiv. Geplant wird mit einem Defizit von 1,7 Millionen Euro für das Jahr 2024. „Damit haben wir von Anfang an gerechnet, und wir liegen somit auch im Plan, den wir damals mit der Politik besprochen haben. Schwarze Zahlen müssen langfristig her und das sieht für das Jahr 2025 nicht schlecht aus“, erklärt der Landrat und ergänzt: „Außerdem muss man ja auch mal sehen, wo wir herkommen. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bei den Mitarbeitern und dem ganzen Team bedanken.“ 

Die Baustelle im Eingangsbereich sei allen Beteiligten noch ein Dorn im Auge, der aber leider nicht nur mit ein paar Karren Erde und Blumen zu beheben sei. Auch dies habe man sich auf die To-do-Liste geschrieben, doch zuvor hätten andere „Baustellen“ eine noch höhere Priorität. 

Ein weiterer Meilenstein für das MVZ sei das neue Logo, welches in Zukunft auch in einem Leitliniensystem wiederzufinden sein soll. Stefan Knipping von der create:agency erklärte das neue Logo, welches sowohl ein halbes Kreuz als auch zwei Pfeile darstellen soll. „Der grüne Pfeil steht für das Weserbergland und der blaue Pfeil für den Weserbogen“, erklärte Knipping. Die Mitarbeiter des MVZ wurden in die Gestaltung von Beginn an mit einbezogen und identifizieren sich auch damit. Das Logo sowie die Leistungen des MVZ gibt es auch auf der Website unter https://mvz-holzminden.com zu sehen.

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