Fürstenberg/Derental (TKu). Am vergangenen Dienstagabend, kurz vor 19 Uhr, wurde die Freiwillige Feuerwehr der Samtgemeinde Boffzen und der Rettungsdienst der Stadt Höxter mit zwei Rettungswagen zu einem schweren Verkehrsunfall alarmiert, bei dem zwei Personen in ihren Fahrzeugen als eingeklemmt gemeldet wurden. Beim Eintreffen der ersten Einheiten verschärfte sich das Meldebild noch einmal, denn beide im Graben auf der Seite liegenden Unfallfahrzeuge waren in Brand geraten. Dieses Szenario war zum Glück kein Realeinsatz, sondern nur eine geheime Alarmübung, die realitätsnah von den Führungskräften der Samtgemeinde-Feuerwehr Boffzen vorbereitet und geübt worden ist. Nach gültiger Alarm- und Ausrückordnung wurde auch der Rüstwagen der Freiwilligen Feuerwehr Höxter mit hinzugezogen, da beide Rüstsätze der Samtgemeinde Boffzen im Einsatz gebunden waren und ein dritter Rettungssatz sicherheitshalber in Bereitschaft gesetzt wurde. Angenommen wurde ein Verkehrsunfall zweier Personenwagen, der durch einen Radfahrer verursacht worden war, wie der stellvertretende Gemeindebrandmeister Sven Teiwes als Einsatzleiter nach der Alarmübung bekannt gegeben hat. Für die Dauer der Übung, an der vorrangig die Ortsfeuerwehren Fürstenberg, Derental, Boffzen und Lauenförde-Meinbrexen teilgenommen haben, sowie der Rüstwagen des Löschzuges Höxter, blieb die Kreisstraße 55 für den Verkehr voll gesperrt. 

Und so gestaltete sich der Unfallhergang und die daraus resultierende schwierige Einsatzlage: Der Unfall geschah, als ein Radfahrer unvermittelt die Fahrbahn wechselte und somit den entgegenkommenden Verkehr behinderte. Zwei Pkw, die mit jeweils einem Fahrer besetzt waren, konnten dem Radfahrer nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Infolgedessen kollidierten die beiden Autos, verloren die Kontrolle und landeten seitwärts im Graben. Die Insassen beider Fahrzeuge wurden bei dem Unfall schwer verletzt und in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Ein Pkw war in Brand geraten, was durch eine Feuertonne und Pyrotechnik simuliert wurde. Die sofort alarmierten Rettungskräfte der Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Boffzen mit den Hilfeleistungsfahrzeugen aus Lauenförde und Boffzen waren schnell vor Ort, um den ersten Angriff vorzunehmen, wie es von Gemeindebrandmeister Philipp Pedall hieß, der die Übung mit ausgearbeitet hatte. 

Dank ihres schnellen und professionellen Einsatzes konnten die Feuer schnell gelöscht und die Verletzten in der Zeitspanne von etwa einer Stunde aus ihren Fahrzeugen befreit und dem Rettungsdienst Höxter übergeben werden, der mit zwei Rettungswagen in die Übung eingebunden war. Die Mannschaft des Rüstwagens aus Höxter musste nicht mehr eingreifen, sie blieb lediglich mit ihrem Hilfeleistungsmaterial in Bereitstellung. "Es war eine sehr herausfordernde Einsatzübung", berichtet Einsatzleiter Sven Teiwes. "Die Fahrzeuge waren stark beschädigt, und es erforderte präzises Arbeiten, um die Insassen ohne weitere Verletzungen zu befreien", so Teiwes weiter. Zur Menschenrettung mussten bei beiden Unfallwagen die Dächer halbseitig entfernt werden. Die Kreisstraße 55 zwischen Fürstenberg und Derental blieb während der gesamten Übung für den Verkehr komplett gesperrt. Eine Umleitung erfolgte über Meinbrexen. 

 

Fotos/Video: Thomas Kube