Lauenförde (red). Gelbe Schrift auf blauem Grund: Der Dachdeckerbetrieb Rauscher ist seit über 300 Jahren ein Aushängeschild der Region. Im 17. Jahrhundert gegründet, ist das regionale Unternehmen seit den 1980er-Jahren in Lauenförde ansässig – und hat heute Kundinnen und Kunden in ganz Deutschland. Grund dafür ist auch, dass sich der Betrieb mit dem Umbruch ins 21. Jahrhundert im Bereich Vermietung spezialisiert hat. Diese Erfolgsstory war Anlass eines Betriebsbesuchs von Landrat Michael Schünemann, Boffzens Samtgemeindebürgermeister Tino Wenkel und Dr. Jutta Klüber-Süßle, Leiterin des Bereichs Wirtschaftsförderung des Landkreises Holzminden.
„Ich denke im Maximalprinzip“, sagt Jörg Rauscher, gelernter Dachdecker und Leiter des Dachdeckerbetriebs, der heute unter anderem auch Hebebühnen vermietet. „Man kann nur wachsen, wenn man auch investiert.“ Er selbst investiere jedes Jahr zwischen 750.000 und 1,5 Millionen Euro. Auch die Unterstützung der Wirtschaftsförderung des Landkreises habe das Wachstum des Betriebs begünstigt.
Doch beim klassischen Dachdeckerbetrieb ist es schon lange nicht mehr geblieben. Vielmehr hat sich das Unternehmen unter dem Namen Rauscher Mietlifte neu aufgestellt und sich in den frühen 2000er-Jahren spezialisiert. Gemietet werden können beispielsweise Arbeitsbühnen, Baumaschinen oder Stapler. Seitdem wächst die Vermietungssparte von Jahr zu Jahr. Derzeit stehen zwischen 160 und 170 der blau lackierten Geräte zur Vermietung bereit.
Thema im Gespräch mit Schünemann, Klüber-Süßle und Wenkel waren aber auch Chancen für die gesamte Region – über die Landkreisgrenzen hinweg. Man war sich einig, dass die regionale Wirtschaft nur gemeinsam vorangebracht werden könne. Zur Sprache kamen auch der Bürokratieabbau und die Digitalisierung – beides stets aktuelle Stellschrauben.
„Das ist eine beeindruckende Entwicklung eines aufstrebenden Unternehmens“, sagte Landrat Schünemann im Nachhinein über den Betriebsbesuch. „Ich bin froh darüber, dass es eine Zukunftsperspektive mit Nachfolgeregelung gibt.“ Damit spielt er auf Rauschers Tochter Jenny an, die ihrem Vater im Betrieb seit Jahren mit Rat und Tat zur Seite steht.
Einen Blick in die Zukunft wagte auch Rauscher senior selbst – denn Stillstand sei für ihn kein Thema. Als Nächstes stünden unter anderem Investitionen im Bereich Digitalisierung an. Und auch über eine Vergrößerung des Betriebsgeländes müsse man nachdenken, meinte Jörg Rauscher mit Blick auf die Reihe an verschiedenen Mietfahrzeugen – alle im Rauscher-Blau und mit gewohnt gelbem Schriftzug.
Foto: Landkreis Holzminden