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Dienstag, 08. Juli 2025 Mediadaten Fankurve
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Stadtoldendorf (haa). Ein Kapitel schließt sich, ein neues öffnet sich – am Freitag, 20. Juni, verabschiedete sich die Homburg Oberschule Stadtoldendorf von drei 10. Klassen sowie von Schülerinnen und Schülern des neunten Jahrgangs. Mit rührenden Worten und einem Rückblick auf die vergangenen Jahre wurde die Entlassung zu einem krönenden und emotionalen Abschluss.

Schnell wurde deutlich: Hinter dieser Entlassung steckt eine besondere Geschichte. Denn dieser Jahrgang stand von Anfang an vor großen Herausforderungen, die er in jungen Jahren meistern musste. 2019 gingen die Schülerinnen und Schüler gerade erst über den symbolischen roten Teppich in ihre neue Schule, im Jahr 2020 sahen sie sich dann mit einer völlig neuen Lebensrealität konfrontiert. Ein Ort, der eigentlich für Lernen und Begegnung steht, wurde durch die Corona-Pandemie zu einem Ort der Abwesenheit.

Zunächst war die Oberschule geschlossen, später folgte der Unterricht im Wechselmodell – alles andere als leicht für die Neulinge, die sich ihren Start in die weiterführende Schule sicher ganz anders vorgestellt hatten.

Doch die Schülerinnen und Schüler meisterten diese Zeit und waren erleichtert, als der Schulbetrieb endlich wieder regulär stattfinden konnte. Die Freude darüber wurde jedoch getrübt, als aus zwei siebten Klassen aufgrund der hohen Schülerzahl drei neue Klassen gebildet werden mussten – ein organisatorisch notwendiger Schritt, der eine erneute Umgewöhnung bedeutete. Bereits zusammengewachsene Gruppen mussten auseinandergehen. Auch wenn diese Maßnahme unumgänglich war, war sie für viele nicht leicht – und brauchte ihre Zeit.

Gerade als sich der Schulalltag wieder zu stabilisieren schien, stellte ein weltpolitisches Ereignis das Miteinander erneut auf die Probe. Im Jahr 2022 erschütterte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Welt – und beeinflusste auch den Schulalltag an der Homburg. Fast 20 Prozent der Schülerschaft bestand nun aus geflüchteten ukrainischen Kindern, die die deutsche Sprache nicht beherrschten. Das soziale Gefüge wurde damit erneut herausgefordert – vermeintlich. Denn die Schülerinnen und Schüler bewiesen eindrucksvoll, dass Zusammenhalt und Gemeinschaft tragen: Sie sammelten Spenden, nahmen die Neuankömmlinge offen auf und fanden sich schnell als neue Gemeinschaft zusammen.

Die Herausforderungen rissen nicht ab. „Trotz aller Probleme und Hindernisse ging unser gemeinsamer Weg weiter“, sagte Oberdirektorin Rita Hartwig in ihrer Rede. Hinzu kam die belastende Ungewissheit über den Fortbestand der Schule. Umso größer war die Freude über den erfolgreichen Abschluss dieses Jahrgangs – ein Jahrgang, der nicht nur Willens-, sondern auch Charakterstärke bewiesen hat.

Sechs Hauptschulabschlüsse nach der neunten Klasse, elf Sekundarabschlüsse nach der zehnten Klasse, 15 weitere Sekundarabschlüsse sowie 25 erweiterte Sekundarabschlüsse konnte die Oberschule Homburg feiern.

Hinter jeder dieser Zahlen stecken Persönlichkeiten, die auch emotional eine Lücke hinterlassen werden. Nachdem der Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders und Bürgermeister Helmut Affelt ihre Reden beendet hatten, drückten auch die Klassenlehrerinnen und -lehrer bei der Verabschiedung ihrer Schützlinge ihre Wertschätzung aus. „Sie haben alles mitgemacht, was man mitmachen kann, und haben mit den Gegebenheiten das Beste aus sich herausgeholt“, hieß es in mehreren emotionalen Ansprachen.

Ein Blick in die Vergangenheit durfte bei der Entlassung nicht fehlen: Eine Fotowand mit Bildern von Ausflügen und gemeinsamen Klassenfahrten ließ Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte in Erinnerungen schwelgen – an eine Zeit, die zwar anspruchsvoll war, aber auch die Schulgemeinschaft gestärkt und geprägt hat.

Die Schülerinnen und Schüler hielten ebenfalls bewegende Reden, die das Publikum tief berührten. Elternratsvorsitzende Petra Thiel dankte den Elternvertreterinnen und -vertretern, die sich stets für Schule und Schülerschaft engagierten, mit dem Überreichen von Blumensträußen. In aktuellen Zeiten sei es nicht immer einfach, Menschen für solche Aufgaben zu finden – gerade deshalb sei diese Arbeit besonders hoch anzurechnen.

Wolfgang Anders übergab den vier besten Absolventinnen und Absolventen Präsente als Zeichen der Anerkennung. Zwei Mädchen erzielten einen Notendurchschnitt von 1,2. Ein weiteres Mädchen beendete ihre Schullaufbahn mit einer 1,26, ein Junge mit einer 1,4 – „ein tolles Ergebnis“, gratulierte Oberdirektorin Hartwig.

Die Zukunftspläne der Absolventinnen und Absolventen stehen fest: 16 von ihnen möchten eine Ausbildung beginnen, 14 besuchen künftig die Fachoberschule, neun wechseln an das berufliche Gymnasium, acht wollen zur Berufsfachschule. Drei Schüler haben sich entschieden, die zehnte Klasse zu wiederholen, um einen höheren Abschluss zu erreichen. Weitere acht werden demnächst die Berufseinstiegsschule besuchen. Die Oberschule hat ihnen einen soliden Grundstein gelegt, auf dem sie aufbauen können. „Diese Zeugnisse öffnen euch viele Türen“, so Hartwig.

Drei der angehenden Auszubildenden stammen aus der Ukraine und mussten zunächst die deutsche Sprache erlernen. Jetzt halten sie ihre Abschlusszeugnisse in der Hand – „ein super Erfolg“, wie die Schule es beschrieb.

Und so schritten die verabschiedeten Schülerinnen und Schüler erneut über den roten Teppich – denselben, der sie einst als neue Mitglieder der Homburg Oberschule begrüßt hatte. Nun geleitete er sie als stolze Absolventinnen und Absolventen mit Perspektive und Charakter in einen neuen Lebensabschnitt.

Auch für die Homburg-Schule beginnt nun ein neuer Abschnitt: Sie wird sich mit der Schule Bodenwerder zusammenschließen und künftig als Außenstelle fungieren. Zum letzten Mal überreichten sie den Schülern die Zeugnisse unter ihrem bisherigen Namen.

„Auf eurem Weg habt ihr Hindernisse überwunden und seid daran gewachsen.
Manchmal waren Umwege wichtig, manchmal seid ihr gestolpert, habt euch wieder aufgerappelt und seid weitergegangen. Diese Erfahrungen haben euch geprägt und zu den Menschen gemacht, die ihr heute seid“, fasst Hartwig abschließend emotional zusammen.

Fotos: OBS

 

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