Holzminden (red). 45 Fachkräfte aus ganz Südniedersachsen sind in Holzminden zur Arbeitstagung der kommunalen Jugendschutzbeauftragten der Jugendämter sowie der Beauftragten für Jugendsachen bei der Polizei zusammengekommen. Der Fachtag bot Raum für intensiven Austausch, fachliche Impulse und eine stärkere Vernetzung zwischen Jugendhilfe und Polizei im Bereich des präventiven Jugendschutzes.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Esra Ates, Jugendschutzfachkraft im Team der Kreisjugendpflege Holzminden, in Kooperation mit dem Landesjugendamt. Die Arbeitstagung sollte dabei nicht nur einen wichtigen Impuls für die regionale Zusammenarbeit im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes setzen, sondern auch eine Plattform für den fachlichen Austausch zwischen verschiedenen Schnittstellen wie Polizei und Jugendämtern bieten.
„Gelingender Jugendschutz lebt vom Zusammenspiel und vom gegenseitigen Verständnis. Es ist deshalb gut und wichtig, mit so vielen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenzukommen“, leitete Stefanie Ahlborn, Dezernentin für Jugend, Gesundheit und Soziales des Landkreises Holzminden, die Tagung ein.
Im Anschluss daran erhielten die Teilnehmenden durch Heike Willems vom Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen der Jugenddelinquenz im Land. Neben den aktuellen Statistiken verwies sie zudem auf den „Jahresbericht Junge Menschen“, der voraussichtlich im Juni 2025 erscheinen wird. Darauf aufbauend stellte Stephanie Dirks von der Paritätischen Suchthilfe Niedersachsen wirksame Ansätze der Suchtprävention in der mobilen Jugendarbeit vor. Dies beinhaltete auch die Besichtigung des „Gelben Mobiles“, einem niedrigschwelligen Angebot zur Präventionsarbeit vor Ort.
Im weiteren Verlauf richtete Matthias Thoms vom LKA den Blick auf neue psychoaktive Stoffe (NPS) – im Labor nachgebaute Stoffe oder Stoffgruppen. Insbesondere für Jugendliche stellten diese eine wachsende Gefahr dar. Ergänzend dazu beleuchtete Dominica Lachowicz von der Landesstelle Jugendschutz aktuelle Trends in der Nutzung von Einweg-E-Zigaretten und ähnlichen Produkten – verbunden mit der Frage nach neuen Risiken für junge Konsumentinnen und Konsumenten.
Auch Einblicke in die Präventionsarbeit sollten nicht fehlen: So stellte Leon Nolte von der Region Hannover bewährte Präventionsprogramme vor, bevor Rina Rodewald vom Landesjugendamt eine juristische Einschätzung zum Umgang mit Automaten im Kontext des Jugendschutzes gab.
Den Abschluss der Tagung bildete ein offener Austausch zu aktuellen Themen des Jugendschutzes, bei dem die Teilnehmenden ihre Erfahrungen einbrachten, Herausforderungen diskutierten und Ideen für künftige Kooperationen entwickelten. Die Veranstaltung unterstrich dabei eindrucksvoll, wie wichtig der regelmäßige fachliche Dialog und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten für einen wirksamen Jugendschutz sind.
Foto: Landkreis Holzminden