Stadtoldendorf. Mit zunehmender Besorgnis verfolge ich die aktuelle Debatte um das Freibad in Eschershausen. Besonders stößt mir auf, dass in der Auseinandersetzung um die Finanzierung der Sanierungskosten die Feuerwehr instrumentalisiert wird, um von den eigentlichen Themen abzulenken. Es wird suggeriert, dass Einsparungen beim dringend benötigten Neubau der Feuerwehrhäuser in Deensen, Dielmissen, Eimen, Heinade und Stadtoldendorf sowie den anderen Orten zugunsten des Freibades genutzt werden könnten. Diese Argumentation greift jedoch völlig daneben. Auch die Behauptung, im Brandschutzbedarfsplan sei eine Reihenfolge festgelegt, ist faktisch falsch, anders gesagt: eine Lüge. Auf Seite 53 von 74 ist lediglich zusammengefasst, wie der bauliche Zustand im Jahr 2017 einzuschätzen war. Eine Reihenfolge kann daraus nicht entnommen werden.
Es wird dabei übersehen, dass die Feuerwehr eine gesetzlich verankerte Pflichtaufgabe der Samtgemeinde ist. Ihre Ausstattung und die Errichtung geeigneter Feuerwehrhäuser sind nicht optional, sondern zwingend notwendig, um den Brandschutz und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Dagegen gehört ein Freibad in der Regel zu den freiwilligen Aufgaben einer Kommune. Auch wenn ein Freibad zweifellos einen wichtigen Freizeitwert hat, ist es nicht vergleichbar mit der existenziellen Bedeutung der Feuerwehr für die Sicherheit der Bevölkerung.
Die Debatte lenkt vom Wesentlichen ab. Statt darüber zu spekulieren, welche Investitionen in die Feuerwehr verschoben werden könnten, sollte der Fokus auf die sachliche und nachhaltige Planung der freiwilligen Leistungen gelegt werden. Es wäre fahrlässig, das Wohl unserer Gemeinschaft durch solch eine Polemik aufs Spiel zu setzen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Sicherheit unserer Bürger oberste Priorität hat – und dazu gehört die Feuerwehr zweifellos.
Warum die Verfasser des Berichtes eine solche Art der Betrachtung an den Tag legen und das Offensichtliche miteinander vermischen, vermag ich nicht zu bewerten. Die rechtliche Einordnung von Pflicht- und freiwilligen Aufgaben der Samtgemeinde bedarf meiner Ansicht nach keiner weiteren Ausführung gegenüber den Beteiligten. Deren langjährige politische Erfahrung sollte dafür ausreichend sein. Eins ist klar: Hilfreich ist das nicht.
Ich bitte und erwarte von allen Beteiligten eine sachgerechte und faktenbasierte Diskussion über die Zukunft der Feuerwehren in der Samtgemeinde. Nicht zielführende Vergleiche und Betrachtungen, aus welchen Gründen auch immer, helfen in der Sache nicht weiter.
Dascho Wehner
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