Landkreis Holzminden (red). Beamte gehen nicht zur Arbeit, sie treten ihren Dienst an. Auch wenn das am Ende auf das Gleiche hinausläuft wie bei allen anderen Arbeitnehmer*innen: Von den Dienstverpflichteten wird grundsätzlich eine deutlich höhere Loyalität eingefordert. Seinen Ausdruck findet das in dem schon vor dem ersten Arbeitstag zu leistenden Eid. In der Kreisverwaltung haben den jetzt drei Kreisinspektor-Anwärter*innen geleistet, ein Anwärter wurde zum Kreisinspektor ernannt und einer zum Kreisamtmann befördert. Vier der fünf haben schon Erfahrungen beim Landkreis gesammelt. Die Erste Kreisrätin Sarah Humburg vereidigte alle fünf im Kreishaus.
Während die Stadtoldendorferin Lisa Stapel nach gerade bestandenem Abitur nun ihr Duales Studium zur Kreisinspektor-Anwärterin beginnt, sind Marvin Sondhof (Holzminden) und Leon Ritter (Boffzen) in Sachen Kreisverwaltung bereits alte Hasen. Die beiden haben beim Landkreis schon eine dreijährige Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten abgeschlossen, Sondhof im Januar, Ritter im Juni. Jetzt wollen sie den nächsten Schritt gehen und sich mithilfe des Bachelor-Studienganges „Öffentliche Verwaltung/Public Administration“ an der Kommunalen Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen (HSVN) weiterqualifizieren. Das Duale Studium verbindet die im Verwaltungsalltag erlernten Arbeitsabläufe mit fundamentalen theoretischen Kenntnissen. Während im ersten Teil des Studiums in den Fächern Recht, Ökonomie und Sozialwissenschaften die theoretischen Grundlagen der öffentlichen Verwaltungsarbeit erarbeitet werden, um wissenschaftlich-methodisch auch an neue Fragestellungen heranzugehen, wird im interdisziplinär ausgerichteten Hauptstudium dann ein Schwerpunkt aus den Bereichen Ordnungs-, Kommunal-, Bau- oder Umweltrecht gesetzt. Alle drei Anwärter*innen hoffen, dass sie ihr Studium bald wieder als Präsenzunterricht wahrnehmen können, während der Pandemie war und ist das derzeit noch nur in Ausnahmefällen möglich.
Für Michael Wegener und Paul-Christian Weise ist das Studium bereits Geschichte. Wegener hat gerade nach drei Jahren seinen Bachelor gemacht und wird künftig im Bereich Personalmanagement tätig sein. Vor seinem Studium war er zwölf Jahre Zeitsoldat und hatte eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Uslar erfolgreich abgeschlossen. Die Ernennung zum Kreisinspektor ist für ihn damit Abschluss und Neubeginn zugleich. Seine Ausbildungszeit liegt nun hinter ihm, dafür wird er sich mit großem Engagement der Betreuung der neuen Auszubildenden im Landkreis widmen. Paul-Christian Weise wiederum ist noch einen Schritt weiter. Er konnte stolz seine Beförderung zum Kreisamtmann entgegennehmen. Nach seinem Dualen Studium beim Landkreis hat Weise drei Jahre lang im Bereich Migration gearbeitet. Seit 2019 ist er im Bereich Organisation und IT tätig. In feierlicher Runde gratulierten neben der Ersten Kreisrätin auch Personalbereichsleiterin Claudia Bonefeld, Orga- und IT-Bereichsleiterin Doris von Wnuck, Personalratsvorsitzende Martina Kohlmeyer und die Ausbildungs- und Jugendvertreterin Lena Alicia Hettling
Fotos: Peter Drews/Landkreis Holzminden