Landkreis Holzminden (red). Wenn es um Kita-Plätze geht, sind Landkreis und Gemeinden gleichermaßen gefordert. Seit Jahrzehnten arbeiten die Kommunen dabei Hand in Hand, um dem stetig gewachsenen Bedarf und den ebenfalls gestiegenen Ansprüchen gerecht zu werden. In der Georg-von-Langen-Schule Berufsbildende Schulen Holzminden wurde jetzt eine neue Jugendhilfevereinbarung unterzeichnet. Es seien sehr konstruktive und vertrauensvolle Gespräche gewesen, die dafür in den letzten Monaten stattgefunden haben, unterstrich die Erste Kreisrätin Sarah Humburg bei der Unterzeichnung.
Die jetzt geschlossene Vereinbarung zur Jugendhilfe ist weder neu noch einmalig in Niedersachsen. Für die Landkreise ist es zwar eine Pflichtaufgabe, sich um die Jugendhilfe zu kümmern und damit auch ausreichende Kita-Betreuungsangebote zu schaffen. Weil in den Gemeinden jedoch viel genauer die örtlichen Gegebenheiten, die tatsächlichen Bedarfe und die lokale Infrastruktur gekannt und berücksichtigt werden können, übernehmen sie üblicherweise die Trägerschaften und rechnen sie dann entsprechend mit dem Landkreis ab. Wie das genau geregelt ist, wurde im Landkreis Holzminden schon seit langem in einer Vereinbarung festgeschrieben und im Lauf der Jahre immer mal wieder überarbeitet. Die letzte Überarbeitung datiert aus dem Jahr 2015. Um eine einfachere, weniger aufwendigere Abrechnung hinzubekommen, wurde das Vertragswerk in den vergangenen Monaten wieder angefasst und von Vertretern beider Seiten neugestaltet. Sowohl für die Gemeinden als auch für den Landkreis bedeutet der künftige Modus eine Arbeitserleichterung und größere Klarheit in ihren jeweiligen Haushalten.
Für die Erste Kreisrätin ist die Vereinbarung jedoch kein auf bloße Verwaltungsentlastung reduzierter Schritt. „Wir unterzeichnen hier einen wichtigen Baustein zur Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises“, betonte Sarah Humburg bei der Unterzeichnung. Wenn man Gleichberechtigung leben wolle, junge Familien und gut ausgebildeten Fachkräfte für die Region gewinnen oder halten wolle, müsse man gemeinsam den Ausbau der Betreuungsplätze vorantreiben. „Die Gleichberechtigung beginnt nicht nur im Kopf, sondern auch mit den konkreten Voraussetzungen, die wir vor Ort schaffen“, machte sie deutlich. Die Kraftanstrengungen, um das umzusetzen, sind von allen Beteiligten in den letzten Jahren sehr groß gewesen und haben tatsächlich auch in vielen Samtgemeinden und der Stadt Holzminden wesentliche Lücken schließen können. Mit der Vereinbarung hofft der Landkreis Holzminden, dass dieser Prozess weiter beschleunigt wird.
Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden