Holzminden/Delligsen (r). Die AG 60plus im SPD-Gemeindeverband Delligsen machte sich auf den Weg in die Kreisstadt, um sich vor Ort über die Aufgaben, Erfolge und Herausforderungen des Landkreises und seiner Verwaltung zu informieren. Die Landrätin Angela Schürzenberg ließ es sich nicht nehmen, die Gruppe freudig zu begrüßen und nahm sich auch die Zeit, die Delligser Sozialdemokraten selbst in einer zweistündigen Veranstaltung zu informieren. Begleitet wurde sie von Peter Drews, dem Pressesprecher des Landkreises. Sie betonte anfangs die Bedeutung des Fleckens Delligsen für den Landkreis Holzminden und erinnerte in diesem Zusammenhang auch an den unermüdlichen Einsatz der aus Delligsen kommenden Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt für die Belange des Landkreises.
Die größten Herausforderungen für die Zukunft des Landkreises liegen aus Sicht der Landrätin im demographischen Aufbau der Bevölkerung. So habe sich die Zahl der Berufsanfänger innerhalb weniger Jahre halbiert.
Eine weitere Herausforderung liege in den Mobilitätserfordernissen und –ansprüchen der Bevölkerung. Die Verkehrsanbindung der Gemeinden des Landkreises sei – auch dank Sabine Tippelts Einsatz im Landtag – per Straße bereits jetzt durch den Ausbau der B3 deutlich verbessert worden. Dies werde sich zusätzlich durch den begonnenen Bau von Ortsumgehungen noch weiter verbessern. Auch der ÖPNV werde durch den 2016 beschlossenen Nahverkehrsplan eine deutliche Verbesserung erfahren – seine Umsetzung werde allerdings erst 2020 umfassend wirksam.
Zusammen mit den Gemeinden setze sich der Landkreis Holzminden auch für den Ausbau der Breitbandanschlüsse ein. Im Landkreis Holzminden gebe es noch einige unzureichend versorgten Gebiete, bei denen es sich um Streusiedlungen bzw. Einzelhauslagen handelt. „Hierfür werden wir weitere Fördermittel einwerben“, kündigte die Landrätin Angela Schürzeberg hierzu an.
Jedoch Mobilität koste halt auch Geld, ob es sich um Aufwendungen für den Straßenbau oder um den Breitbandausbau handele. Es müsse immer geprüft werden, was wirklich benötigt wird. Sie habe es in den letzten Jahren geschafft, rechtzeitig zu Beginn des Jahres ausgeglichene Haushalte aufzustellen. Auch die Betreuung der zugewiesenen Asylbewerberinnen und -bewerber sowie der Menschen mit Migrationshintergrund sei eine wichtige, zentrale Aufgabe des Landkreises Holzminden. Seit 2015 werde sie in Eschershausen in der dort eingerichteten Koordinierungsstelle „Zentrum für Migration“ wahrgenommen. Das vom Landkreis betriebene Zentrum werde ab 2019 von eigenen Mitarbeitern betreut. Es biete Platz für 120 Menschen. Ziel sei, die anerkannten Asylbewerber in Wohnungen unterzubringen. Abschließend stellte die Landrätin die Leistungen für Asylbewerber den Leistungen für Hartz-IV-Empfänger gegenüber. Dabei stellte sich heraus, dass entgegen der landläufigen Meinung, die Beträge für die Asylbewerber deutlich niedriger liegen.
Zum Abschluss nannte sie noch in diesem Jahr anstehende wesentliche Vorhaben:
• die Abwicklung des Schulringtausches in Holzminden, • die Entscheidung über Neubau oder Sanierung der Oberschule in Delligsen, • die Errichtung von Rettungswachen in Holzminden und Stadtoldendorf, • den Aufbau einer neuen Internetseite, • die Überarbeitung des Leitbildes und eines strategischen Grundsatzprogramms.
Nach einer Zwischenmahlzeit im Kreishaus, einem Gang über den Marktplatz mit kurzem Besuch des „Martha-Warnecke-Hauses“ (Büro der SPD für den Landkreis Holzminden) in der Fußgängerzone ging es dann weiter nach Allersheim, wo die Gruppe die Brauerei besichtigte und die anschließende Bierverkostung mit einem Imbiss verband. Walter Vackier, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft zog am Ende des Tages eine positive Bilanz: Informationen zur politischen Willensbildung konnten an diesem Tag mit Geselligkeit verbunden werden.
Foto: AG 60plus