Holzminden (red). „Die Nachfrage nach Wärmepumpen zieht wieder an“, erklärt der Kreisverband der Grünen in Holzminden im Rahmen des Besuchs bei Stiebel Eltron. Bereits beim Besuch des grünen Spitzenkandidaten Robert Habeck bei Stiebel Eltron im vergangenen Jahr war die Fortsetzung der sozial gestaffelten Förderung für den Einbau klimaschonender Wärmepumpen durch die Bundesregierung ein zentrales Thema.
Der grüne Bundestagsabgeordnete Helge Limburg besuchte nun gemeinsam mit Niedersachsens Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer sowie den Ratsherren Alexander Titze und Klaus-Dieter Bollmann das Unternehmen Stiebel Eltron, um sich über die aktuelle Entwicklung zu informieren.
Vor dem Hintergrund der Forderungen nach einer Abschaffung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erkundigten sich die Grünen nach den Auswirkungen auf den Markt für Wärmepumpen. Dr. Hendrik Ehrhardt berichtete anhand einer Präsentation, dass sich seit dem vollständigen Anlaufen der Wärmepumpen-Förderung im vergangenen Jahr die Anträge und die Nachfrage nach Wärmepumpen in Deutschland deutlich erhöht haben.
Besonders nach der Neuwahlankündigung im November 2024 seien die Anträge auf die Förderprogramme enorm angestiegen. Allerdings seien die Rekordzahlen aus dem Jahr 2023, die infolge der Gaskrise durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine erreicht wurden, nach dem Rückgang im Jahr 2024 noch nicht wieder erreicht. Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer hätten mit Investitionen auf die Förderung der Bundesregierung gewartet.
Helge Limburg sprach sich für mehr Kontinuität bei der Förderung klimaschonender Heiztechniken aus: „Die Klimaziele müssen erreicht werden. Ein ständiges Infragestellen der Wärmepumpe durch einige Parteien schadet. Sie ist eine der effizientesten Heiztechniken und angesichts steigender fossiler Preise für Gas und Öl durch die CO₂-Abgabe auch günstiger. Die Förderung muss daher unbedingt fortgesetzt werden, sonst sind Arbeitsplätze in Deutschland massiv gefährdet.“
Energieminister Christian Meyer betonte, dass durch den Ausbau der kostengünstigen erneuerbaren Energien sowie die Senkung von Stromsteuer und Netzentgelten der Strompreis in den nächsten Jahren halbiert werden könne. „Erneuerbarer Strom wird günstiger, Gas teurer“, so der Minister.
„Und wir wollen keine neuen fossilen Abhängigkeiten – erst von Putin und dann von Trumps Fracking-Gas.“ Niedersachsen habe im vergangenen Jahr dank der Erleichterungen durch die Bundesregierung eine Rekordzahl an Genehmigungen für Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen und die dazugehörigen Speicher verzeichnet. „In Niedersachsen erzeugen wir bereits 100 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Energien, während der bundesweite Durchschnitt bei 60 Prozent liegt. Wärmepumpen sind bei uns daher besonders klimaneutral und können den günstigen Windstrom flexibel nutzen. Ab April wird es für Wärmepumpen-Strom mit digitalen Stromzählern zudem eine erhebliche Senkung der Netzentgelte geben, und netzdienliches Verhalten wird weiter belohnt.“
Die Grünen betonten, wie entscheidend die Energiewende ist und dass der Kurs hin zu modernen Wärmepumpen auch nach der Bundestagswahl beibehalten werden müsse. „Das sichert Arbeitsplätze – auch in Holzminden“, so Limburg.
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