Holzminden (red). Ein voller Saal, engagierte Diskussionen und ein klares Ziel für die kommenden vier Jahre: „Wir brauchen einen kräftigen wirtschaftlichen Aufschwung, wenn wir Wohlstand und Sicherheit in Deutschland erhalten wollen“, stellten die Liberalen an diesem Abend kurz vor der Bundestagswahl im ‚Altendorfer Hof‘ fest.
„Unsere Mitbewerber beschäftigen sich bei den vielen Diskussionsrunden mehr mit dem Geld ausgeben“, sagte Bundestagskandidat Christian Ahlswede. Auf Pump sei eine nachhaltige Wirtschaftswende im dritten Jahr der Rezession aber nicht zu erreichen. „Wir brauchen einen schlanken Staat und eine spürbare Entlastung für unsere Betriebe, um wieder mehr Investitionen für Wachstum und sichere Arbeitsplätze zu ermöglichen“, erklärte Ahlswede.
„Bürokratiemonster bekämpfen“
Besonders die mittelständische Wirtschaft sei von überbordender Bürokratie regelrecht gelähmt. Ahlswede nannte als Beispiel aus seinem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb die ‚Stoffstrombilanzen‘, ein Bürokratiemonster, das keinerlei zusätzliche Erkenntnisse bringe, aber einen immensen Aufwand bedeute. Und diese ausufernden Dokumentationspflichten würden in zunehmendem Maße viele Bereiche des Erwerbslebens vom Handwerk bis hin zu den Ärzten oder Apothekern belasten, wie aus der Versammlung berichtet wurde.
„Digitalisierung eröffnet Chancen“
Als langjähriger Chef der niedersächsischen Marktinggesellschaft sah Dr. Christian Schmidt durchaus gute Chancen für die Zukunft der ländlichen Räume. Leben auf dem Land und arbeiten in den Ballungsräumen sei für Arbeitnehmer durch die Digitalisierung und Homeoffice attraktiver geworden, setze allerdings auch eine entsprechende Infrastruktur voraus. „Hier ist es nicht nur schön, sondern man kriegt auch etwas für sein Geld“, ergänzte Hermann Grupe. Jüngste Erhebungen hätten wieder bestätigt, dass das frei verfügbare Einkommen nach Abzug der Lebenshaltungskosten im Kreis Holzminden auf einem sehr guten Niveau liege.
„Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig machen“
Im internationalen Vergleich müsse Deutschland wieder konkurrenzfähig werden, stellte Christian Schmidt heraus. Nirgendwo sei Energie durch einseitige politische Entscheidungen so teuer, wie hierzulande. Ganze Industrien drohten abzuwandern. Nur wenn unsere Wirtschaft wieder zusätzliche Gewinne erwirtschafte, könne auch der Wohlstand wachsen.
Energieerzeugung war auch ein Stichwort für Christian Meyer-Hullmann. Der Landwirt aus dem Ammerland erzeugt in seinem Betrieb Energie aus unterschiedlichen Quellen von Photovoltaik über Windkraft bis zu Biogas. „Für all das werden unsere Flächen auf dem Land gebraucht und wir leisten gerne unseren Beitrag bei den regenerativen Energien“, stellte er die Chancen heraus. „Wir brauchen aber einen Energiemix und für unsere Schlepper und Mähdrescher werden wir auch weiterhin Diesel brauchen“, stellte er fest.
„Eigentum schützen, Wohlstand sichern“
Bei der kommenden Bundestagswahl gehe es um eine grundsätzliche Richtungsentscheidung, resümierte Hermann Grupe am Ende der Veranstaltung. Die vielen mittelständischen Betriebe seien besonders im ländlichen Raum das Rückgrat der Wirtschaft. Eingriffe ins Eigentum, wie sie aus dem linken Parteienspektrum gefordert würden, hätten katastrophale Folgen für Wirtschaft und Wohlstand in unserer ländlichen Region. „Eigentum ist ein geschütztes Grundrecht“, sagte Hermann Grupe. Daran würde die FDP nicht rütteln lassen.
Foto: FDP