Holzminden/Hameln (red). Seit 2019 führen die Staatsanwaltschaft Hildesheim und die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden Ermittlungen zu hunderten illegalen Abfalltransporten durch, die von Unternehmen aus dem Weserbergland in Auftrag gegeben worden sein sollen. Verstöße gegen das Abfallrecht wurden sowohl in Deutschland als auch in mehreren Nachbarstaaten festgestellt.
Bereits 2021 und 2023 hatten umfangreiche Durchsuchungen bei mehreren Firmen des Abfallgewerbes in Niedersachsen und weiteren Bundesländern stattgefunden. Die ausgewerteten Beweismittel bestätigten den Verdacht unerlaubter Abfallverbringungen. Seit 2023 ist eine auf Umfangsverfahren spezialisierte Einheit der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden mit den Ermittlungen betraut.
Internationale Zusammenarbeit
Die Ermittlungen weisen deutliche internationale Bezüge auf, insbesondere nach Polen. Europol und Eurojust begleiten die Hamelner Ermittler seit 2023. Um weitere Beweise zu sichern, richtete die Staatsanwaltschaft Hildesheim ein Rechtshilfeersuchen an die polnische Justiz.
Im Rahmen eines sogenannten „Action-Day“ führten polnische Behörden in der 36. Kalenderwoche mit Unterstützung der Hamelner Polizei sowie von Europol-Experten Durchsuchungen bei Unternehmen durch, die mutmaßlich am meisten von den Transporten profitiert hatten. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.
Polizei betont Bedeutung des Verfahrens
Polizeirätin Marie Lohmann, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, unterstrich die Dimension: „Die internationalen Bezüge und auch der Umfang dieses Ermittlungsverfahrens sind herausragend. Wir möchten uns ganz ausdrücklich für die Unterstützung durch die polnischen Behörden, aber auch insbesondere bei den Kolleginnen und Kollegen von Europol und Eurojust bedanken, ohne deren Unterstützung diese Ermittlungen nicht in dieser Art hätten geführt werden können.
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