Stadtoldendorf/Rosdorf (red). Zu einem außergewöhnlichen Nachteinsatz wurde die Feuerwehr Stadtoldendorf in der Nacht zum 4. April alarmiert. Ein schwerer Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus im niedersächsischen Rosdorf erforderte den Einsatz des Spezialfahrzeugs aus dem Landkreis Holzminden.
Ursprünglich war die Stadtoldendorfer Feuerwehr zu einem Fehleinsatz wegen eines ausgelösten Heimrauchmelders gerufen worden, als kurz darauf die Kooperative Rettungsleitstelle Hameln um Unterstützung bat. Das Hubrettungsfahrzeug – eine Teleskopgelenkmastbühne – wurde dringend bei einem Großbrand in Rosdorf südlich von Göttingen benötigt.
Die Rückfrage, ob es sich um eine Fehlalarmierung handele, wurde schnell verneint: Die Gelenkmastbühne aus Stadtoldendorf ist aufgrund ihrer besonderen Konstruktion in der Lage, bis zu sieben Meter hinter Dachgiebel vorzurücken – eine Fähigkeit, die beim Brandverlauf taktisch entscheidend war.
Nach etwa 66 Kilometern Anfahrt und gut einer Stunde Fahrt erreichte das Fahrzeug gegen 22:45 Uhr die Einsatzstelle. Begleitet wurde es von einem Mannschaftstransportwagen mit Atemschutzgeräteträgern und weiterem Bedienpersonal.
Mehrfamilienhaus brennt – 47 Menschen evakuiert
In einem Mehrfamilienhaus in Rosdorf war am Abend ein Feuer auf einem Balkon ausgebrochen. Dieses griff rasch auf einen Gebäudeflügel über. Insgesamt rund 160 Einsatzkräfte aus der Gemeinde Rosdorf, der Berufsfeuerwehr Göttingen und weiteren Wehren waren im Einsatz. 47 Personen mussten aus dem betroffenen Gebäude evakuiert werden.
Mit zwei Drehleitern und später der Gelenkmastbühne aus Stadtoldendorf wurde der Brand sowohl von außen als auch unter Atemschutz im Inneren bekämpft. Auch das Technische Hilfswerk (THW) war vor Ort und sorgte für die großflächige Ausleuchtung der Einsatzstelle.
Die Brandbekämpfung gestaltete sich über Stunden hinweg schwierig. Besonders die schwer zugänglichen Glutnester im Dachbereich erforderten zusätzlichen Aufwand. Teile des Gebäudes mussten mithilfe eines Baggers geöffnet und abgetragen werden.
Einsatzende am frühen Morgen
Die Stadtoldendorfer Kräfte waren mit acht Personen im Einsatz und blieben rund sieben Stunden vor Ort. Am frühen Morgen begaben sie sich auf die Rückfahrt in den Landkreis Holzminden. Für alle Beteiligten war es ein fordernder, aber reibungslos verlaufener Einsatz, bei dem die interkommunale Zusammenarbeit einmal mehr erfolgreich funktionierte.
Fotos: Feuerwehr Stadtoldendorf