Holzminden (red). Der Einzelhandel im Landkreis Holzminden wird neu vermessen: Gemeinsam mit zwölf weiteren Städten und Landkreisen des Netzwerks „Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover“ (EWH) beteiligt sich der Landkreis an einer umfassenden Vollerhebung zur Einzelhandelsstruktur. Im Zentrum steht dabei der großflächige Einzelhandel mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche.
Grundlage für zukünftige Planung
„Wir brauchen verlässliche Daten, um sinnvolle Perspektiven für den Einzelhandel schaffen zu können“, appelliert Kreisbaurat Ralf Buberti an die betroffenen Geschäftsinhaberinnen und -inhaber. Die Erhebung soll die Grundlage für eine abgestimmte Regionalplanung liefern – vor allem, wenn es um neue Ansiedlungen, die Entwicklung der Nahversorgung oder den Schutz gewachsener Ortszentren geht.
Durchgeführt wird die Untersuchung von der CIMA Beratung + Management GmbH und der NoceanZ GmbH in enger Abstimmung mit den Verwaltungen der beteiligten Kommunen. Die Mitarbeitenden werden in den kommenden Monaten direkt vor Ort die Verkaufsflächen, Sortimente und weitere Merkmale erfassen. Sie legitimieren sich durch ein offizielles Schreiben der Auftraggeber.
Ergebnisse fließen in Gutachten ein
Die Resultate der Vollerhebung werden in ein regionales Gutachten einfließen, das als Entscheidungsgrundlage für die kommunale und regionale Entwicklungsplanung dient. Damit will man nicht nur die wohnortnahe Versorgung absichern, sondern auch dem Strukturwandel im Einzelhandel aktiv begegnen.
Ein Blick zurück: Bereits 2016 wurden im damaligen EWH-Gebiet rund 13.000 Verkaufsstellen mit 4,5 Millionen Quadratmetern Verkaufsfläche erfasst – ein Wert, der mit 1,89 Quadratmetern pro Einwohner über dem Bundesdurchschnitt lag. Dabei zeigte sich schon damals ein klarer Trend: weniger Betriebe bei wachsender Gesamtfläche, Rückgang zentrenrelevanter Sortimente wie Bekleidung oder Unterhaltungselektronik – und eine Zunahme bei Discountern und Filialformaten.
Netzwerk mit Weitblick
Der Erweiterte Wirtschaftsraum Hannover ist ein Zusammenschluss von 16 Städten, Gemeinden und Landkreisen, darunter Hannover, Celle, Hameln und Hildesheim. Ziel ist es, regionale Zusammenarbeit zu fördern – insbesondere bei Themen wie Nahversorgung, Regionalentwicklung und Wirtschaftsplanung.
Weitere Informationen gibt es unter www.netzwerk-ewh.de.