Holzminden (red). Mit dem Projekt „SportBUNT“ setzt der Kreissportbund Holzminden ein starkes Zeichen für Integration durch Bewegung. Sport sei mehr als nur körperliche Aktivität, sagt Bernd Wiesendorf, Vorsitzender des KSB: „Sportliche Aktivitäten fördern den Zusammenhalt und das Wir-Gefühl – Werte wie Fairness und Akzeptanz werden dabei ganz selbstverständlich mitvermittelt.“
Um diese gesellschaftliche Wirkung gezielt zu nutzen, hat der Kreissportbund das Projekt „SportBUNT“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Menschen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung an die regionalen Vereine heranzuführen, sie für deren Angebote zu begeistern und dauerhaft als Mitglieder zu gewinnen. Möglich wird dies durch eine Förderung des Landessportbundes Niedersachsen (80 Prozent) sowie des Landkreises Holzminden (20 Prozent).
Moritz Kremer als Integrationsmotor
Zentraler Ansprechpartner und Organisator des Projekts ist Sportökonom Moritz Kremer. Der 26-jährige Höxteraner ist mit großem Engagement in seine neue Aufgabe gestartet. „Mit meinem Einsatz kann ich die Relevanz des Themas Integration bei allen beteiligten Organisationen stärken“, sagt Kremer. Dabei denkt er weit über Einzelveranstaltungen hinaus – ihm geht es um nachhaltige Strukturen und ein belastbares Netzwerk.
Ein erstes sportliches Highlight stellte der „Integrationscup“ im März dar, gefolgt von einem Tischtennisturnier im April in Eschershausen. Ein weiterer Höhepunkt steht mit dem großen Internationalen Sportfest am 25. Mai in Stadtoldendorf bevor. Hier wirken bereits rund 20 Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund aktiv an der Planung mit. „An diesem Tag präsentieren wir Sportarten aus aller Welt und bieten Speisen aus verschiedenen Ländern an“, so Kremer.
Vereinsstrukturen nachhaltig stärken
Doch Kremer denkt weiter: Sein Ziel ist es, sogenannte „Leuchtturmvereine“ im Landkreis zu etablieren, die Integration als Schwerpunkt begreifen und aktiv gestalten. Im Idealfall könne daraus ein Stützpunktverein im Rahmen des Programms „Integration durch Sport“ entstehen. Auch das Projekt „Willkommen im Verein. Soziale Teilhabe im Sport“, bei dem die Mitgliedsbeiträge für Geflüchtete übernommen werden, finde großen Zuspruch.
Zusätzlich bietet der KSB unter Kremers Leitung Schulungen und Beratungen für Vereine an, etwa zu den Themen Inklusion und Integration. „Netzwerkarbeit ist das A und O“, betont Kremer – etwa mit Verbänden, Flüchtlingsunterkünften, dem Arbeitsamt und weiteren relevanten Akteuren.
Mehr als Bewegung: Sport als Brücke
KSB-Geschäftsführer Steve Sander hebt die Vielseitigkeit des Sports hervor: „Im Sport kann man auch ohne Worte miteinander kommunizieren.“ Neben dem Abbau von Sprachbarrieren entstehen durch sportliche Begegnungen häufig auch Kontakte, die bei der Job- oder Wohnungssuche von Vorteil sein können. Und: In der gemeinsamen sportlichen Aktivität lassen sich nicht nur Unterschiede, sondern auch Gemeinsamkeiten entdecken.
Foto: Schwannecke / KSB Holzminden