Deensen (haa). Jubel, Kinderlachen und neugierige Blicke – die Grundschule Deensen hat offiziell ihren neuen Ganztagsbereich eröffnet. Bei der Feier am vergangenen Freitag konnten Eltern und Kinder die frisch renovierten Räume entdecken, in denen künftig gespielt, gelernt und getobt wird. Ein Ort, der den Schulalltag verändert und neue Möglichkeiten für die Kinder schafft.
Schon seit den Sommerferien läuft der Ganztagsbetrieb. Die Idee dazu hatte Schulleiter Jörg Burghardt jedoch schon 2020. Ein zusätzlicher Anreiz war der gesetzlich geplante Anspruch auf einen Ganztagsschulplatz ab 2026. „Jetzt lassen wir Taten folgen“, sagte Burghardt. Doch bevor es losgehen konnte, musste ein Konzept entwickelt werden. „In Deutschland geht im Bildungsbereich eben nichts ohne Konzept“, ergänzte er mit einem Schmunzeln.
Gerade während der Corona-Zeit, inmitten von Schulschließungen und Distanzunterricht, wurde das Konzept erarbeitet. Gleichzeitig eröffnete die besondere Situation neue Freiräume: Da der Schulalltag ruhiger war, konnte sich die Arbeitsgruppe intensiver mit der Projektentwicklung beschäftigen und Ideen gründlicher ausarbeiten. Besondere Unterstützung erhielt sie dabei von Dr. Müller-Hagen vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung.
Eine weitere Herausforderung war die Frage nach geeigneten Räumen. Die Lösung fand sich im rückwärtigen Teil des Gebäudekomplexes, in dem bis 2021 die Schule am Hagedorn untergebracht war. Nach dem Leerstand bot sich die Gelegenheit, die Fläche neu zu nutzen. Der neue Ganztagsbereich besteht heute aus drei ehemaligen Klassenzimmern, zwei Nebenräumen sowie einer Mensa. Nach Gesprächen mit der Samtgemeinde und dem Landesamt gab der Bau- und Schulausschuss im Mai 2024 grünes Licht.
Wegen des langen Leerstands war eine umfassende Sanierung notwendig, die im August 2025 abgeschlossen werden konnte – inklusive einer modernen Küche für die Mittagsversorgung.
Heute ist der Ganztag an allen fünf Schultagen geöffnet und geht damit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus, die eine stufenweise Einführung nach Jahrgängen vorgesehen hätten. „Nicht mit uns“, betonte Burghardt. Alle Kinder von Klasse eins bis vier sollten die gleichen Chancen haben – gerade weil berufstätige Eltern in allen Jahrgängen vertreten sind. „Und jetzt sieht man es deutlich: Das Leben tobt“, sagte der Schulleiter bei der Eröffnung mit Blick auf das bunte Treiben.
Im Ganztag können die Kinder ihre Hausaufgaben unter Aufsicht erledigen und in der Mensa essen. Das warme Mittagessen liefert die Harz-Weser-Werkstatt; wer möchte, bringt stattdessen eine eigene Brotdose mit. Wichtig ist nur: Gegessen wird gemeinsam. Ergänzt wird das Angebot durch vielfältige Freizeitaktivitäten. Budo mit Frau Specht, Tischtennis mit Herrn Notbohm, Tanz mit Frau Heinemeyer sowie freies Spiel sorgen für Bewegung und Abwechslung. „Die Kinder müssen sich bewegen“, betonte Burghardt, um die Bedeutung des Nachmittagsangebots hervorzuheben. Bereits mehr als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler nutzt den Ganztag. Die Anmeldung erfolgt jeweils zum Halbjahr.
Ein besonderer Dank galt dem Betreuungsteam mit Christina Heinemeyer, Carolin Watzlawik und Tatjana Wirth. Unterstützung erhalten sie von der Schulsekretärin Nadine Reim und zeitweise auch von Lehrkräften. Allerdings ist der zusätzliche Bedarf an Betreuungskräften bislang noch nicht vollständig gedeckt. Positiv sei jedoch die große Bereitschaft innerhalb der Lehrerschaft, auch im Ganztag zusätzliche Stunden zu übernehmen. „Das zeigt, dass das ganze Kollegium hinter der Idee steht“, betonte Burghardt.
Bei der Eröffnung nutzte Burghardt die Gelegenheit, sich bei allen Unterstützern zu bedanken. Die Samtgemeinde stellte die nötigen Mittel bereit, und sowohl Samtgemeindebürgermeister Robert Kumlehn als auch sein Vorgänger Wolfgang Anders hatten den Ausbau ebenso wie Deensens Bürgermeister Dieter Helmer stets unterstützt. „Der Ganztag wird gefüllt mit gutem Leben“, sagte Kumlehn und fügte hinzu: „Es gab schon sehr gute Rückmeldungen. Ich danke dem Schulleiter und dem gesamten Team – das ist nicht selbstverständlich. Nutzt den Mehrwert dieses Ortes für die Kinder.“
An der praktischen Umsetzung waren zahlreiche Firmen beteiligt: Adelsberger kümmerte sich um die Fenster, Oberg um die Sanitäreinrichtungen, Malermeister Werner brachte Farbe an die Wände, S&P übernahm die elektronische Ausstattung, und Wladimir Kaufmann sowie die Firma D.O. Trockenbau waren für den Innenausbau zuständig. Die Küche lieferte Küchen Raabe. Uwe Mikus, Torben Schulze, Alexander Rudenko sowie Michael Heikens begleiteten die Umsetzung des Konzepts.
„Und nun wünsche ich Ihnen interessante Eindrücke“, beendete Burghardt seine Rede, bevor er den neuen Ganztagsbereich offiziell eröffnete. Zahlreiche Eltern und Kinder nutzten die Gelegenheit, die freundlich und kindgerecht gestalteten Räume zu erkunden und zeigten sich begeistert. „Die Fantasie ist noch nicht zu Ende“, betonte Burghardt abschließend und machte damit deutlich, dass die Räume auch künftig weiterentwickelt und kreativ gestaltet werden sollen.
Fotos: haa