Polle (red). Trotz teils ergiebiger Niederschläge in den vergangenen Wochen ist der Pegelstand der Weser weiter rückläufig. Innerhalb von zwei Tagen fiel der Wasserstand um rund 20 Zentimeter. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, hat das direkte Auswirkungen auf den Betrieb der Weserfähre Polle. Schon jetzt erscheint eine vorübergehende Einstellung des Betriebs als wahrscheinlich.
Laut Angaben der Straßenmeisterei lag der Wasserstand am Pegel Bodenwerder am Mittwoch, 6. August, bei 127 Zentimetern – ein Wert, der den Betrieb derzeit noch ermöglicht. Doch bereits bei leichtem Absinken müssen erste Maßnahmen ergriffen werden.
Einschränkungen für schwere Fahrzeuge
Als erste Konsequenz würde eine Gewichtsbeschränkung greifen: Fahrzeuge über 20 Tonnen könnten dann nicht mehr befördert werden. Betroffen wären in erster Linie Schwerlasttransporte, landwirtschaftliche Maschinen sowie Fahrzeuge mit Anhängern. In einem weiteren Schritt müsste der Fährbetrieb für diese Gruppen ganz eingestellt werden – sie müssten dann über Holzminden oder Bodenwerder ausweichen.
Kritisch wird es, wenn der Pegel unter die Marke von 90 Zentimetern fällt. Dann hängt der Betrieb davon ab, ob Sandbänke oder Ablagerungen ein sicheres Anlanden noch zulassen. Ab einem Pegelstand von rund 75 Zentimetern wird die Weserfähre Polle nicht mehr betrieben – ein Fährbetrieb ist dann nicht mehr möglich.
Keine Entspannung in Sicht
Laut Wetterprognosen ist mit nennenswerten Niederschlägen frühestens Ende August zu rechnen. Zudem wird aus der Edertalsperre, die den Wasserstand der Weser maßgeblich mitreguliert, derzeit nur die Mindestwassermenge abgelassen. Diese beiden Faktoren lassen befürchten, dass der Betrieb der Fähre spätestens Mitte August eingestellt werden muss.
Die Straßenmeisterei bittet alle Nutzerinnen und Nutzer der Weserfähre, sich regelmäßig über die aktuelle Lage zu informieren – etwa über Hinweise in der Tagespresse oder über die Warn-App BIWAPP. Dies sei insbesondere auch für die Planung von Radtouren oder anderen Freizeitaktivitäten entlang der Weser von Bedeutung.
Foto: Landkreis Holzminden