Kirchbrak (red). Noch recht müde, aber erfüllt von Abenteuern und gemeinschaftlichen Erlebnissen, begrüßten die Grundschulkinder in Kirchbrak nach ihrer gemeinsamen Übernachtung im Schulhaus ihre Eltern zum gemeinsamen Frühstück. Nicht nur die abgehenden Viertklässler, sondern die gesamte Schulgemeinschaft feierte am 2. Juli einen ganz besonderen Abschied – denn es war das letzte Mal, dass von diesem Ort aus Kinder in die Sommerferien entlassen wurden. Viele Stunden voller Erlebnisse, gemeinsamen Essens und Feierns lagen hinter Kindern und Lehrkräften. Bei einem reich gedeckten Buffet gab es nun ausreichend Zeit, sich zu stärken und die Abenteuer der vergangenen Stunden miteinander zu teilen.
Es sollte die letzte gemeinsame Aktion sein, die sich das Lehrkräfteteam auf die Fahne geschrieben hatte – ein würdiger Schlusspunkt, wie alle fanden. „Wir wollen nicht verbittert auf das schauen, was wir nicht bekommen haben, sondern dankbar sein für das, was wir hatten“, lautete das Motto von Frau Ansorge, die die Schule seit vielen Jahren kommissarisch geleitet hat.
Im Anschluss an das Frühstück nahmen sich die Elternschaft und die Gemeinde Kirchbrak ausführlich Zeit, um sich bei den Lehrkräften und Lernbegleiterinnen zu bedanken. Hier haben Menschen gewirkt, die an der Grundschule nicht einfach nur eine Tätigkeit ausgefüllt haben, sondern mit Leidenschaft und Herz für die Kinder das Schulleben geprägt haben – darin sind sich die Eltern und auch Bürgermeister Jens Widdra einig. Durch ihre Arbeit wurden Samen in Kinderherzen gesät, die tiefe Wurzeln schlagen und gute Früchte tragen werden.
Ein weiteres wichtiges Element dieses Vormittags war der Gottesdienst, der von Pastorin Corinna Engelmann an der Schule eingeleitet und über einen gemeinsamen Spaziergang zur Kirche fortgeführt wurde – ein symbolischer Kreis, der in Absprache mit Frau Ansorge dort geschlossen wurde, wo alle Einschulungen ihren Anfang genommen hatten.
Roter Faden des Gottesdienstes war die Geschichte der Emmaus-Jünger. Sie erkannten in ihrem Wegbegleiter den Sohn Gottes und wurden durch diese Erfahrung zu dankbaren Ermutigern für andere. Mit dieser Haltung, so die Pastorin, wolle man auch in die Zukunft schauen.
Kinder, Eltern und Gottesdienstbesucher waren eingeladen, Danke zu sagen – für alles, was sie mit der Grundschule verbinden. Entstanden ist ein bunter Blumenstrauß aus Erinnerungen an geschlossene Freundschaften und eine prägende Zeit, die nicht in Vergessenheit geraten wird.
Der Entschluss kurz vor Weihnachten 2024, die Bildungseinrichtung zu schließen, hatte großen Unmut in der Bevölkerung ausgelöst. Die Grundschule Kirchbrak – und vor allem ihre engagierten Lehrkräfte – haben über Jahrzehnte hinweg viele Kinder geprägt und sie auf ein Leben in der Welt vorbereitet.
Foto: Widdra