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Sonntag, 18. Mai 2025 Mediadaten Fankurve
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Beverungen (red). Vom 17. bis zum 19. März 2025 fand die Studienfahrt des 10. Jahrgangs der Sekundarschule Beverungen in das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald statt. Im Rahmen dieses Besuches arbeiteten die Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Projekten. Die Ergebnisse wurden in einer Ausstellung am 15. Mai 2025 um 11:30 Uhr präsentiert.

Zu Beginn wurde ein von den Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs produzierter Film abgespielt. Dieser behandelt die Grausamkeiten, die im KZ Buchenwald geschehen sind. Einmal sind es die Zahlen, die sprachlos machen: 277.800 Menschen aus über 50 Ländern zwischen 2 und 86 Jahren wurden hier von 1937 bis 1945 gefangen gehalten, 56.000 Menschen starben. Des Weiteren sind es der Steinbruch, in dem die Menschen hart arbeiten mussten, oder das Krematorium, in dem die Verstorbenen verbrannt wurden.

Im Anschluss begrüßte die Schulleiterin Frau Lange die zahlreichen Gäste, darunter Vertreter der Stadt Beverungen sowie Lehrkräfte und Schüler. Sie verwies auf die politische Lage in Europa sowie in Deutschland, in der sich eine vom Verfassungsschutz als rechtsextreme Partei eingestufte Gruppierung im Parlament befindet. „Erinnerung ist kein Luxus. Sie ist notwendig“, so Frau Lange. Sie betonte, dass Zivilcourage und Menschlichkeit bereits im Kleinen beginnen. Daher sei die Ausstellung auch ein „Appell, füreinander einzustehen, sodass niemand Angst haben muss, so zu sein, wie er oder sie ist.“ Zum Abschluss ihrer Rede bedankte sie sich bei Frau Hüsken, die die Fahrt organisiert hat, bei den Spenderinnen und Spendern, die diese Fahrt ermöglicht haben, den Lehrerinnen und Lehrern, die die Fahrt begleiteten, sowie vor allem bei den Schülerinnen und Schülern für ihren Mut, ihre Offenheit und ihr Engagement.

Der Schüler Luc Hachmeyer bedankte sich zunächst bei den großzügigen Spendern und Sponsoren, die die Studienfahrt in das Konzentrationslager Buchenwald erst ermöglicht haben. Anschließend erinnerte er an den 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald und gedachte der Opfer sowie der Überlebenden. „Buchenwald ist eine Mahnung: Wohin Hass, Ausgrenzung und Menschenverachtung führen können. Gerade heute ist es wichtig, Haltung zu zeigen – gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Hetze“, so Luc Hachmeyer am Ende seiner Rede.

Anschließend berichtete Emma Schäfer von den Aktivitäten in Buchenwald. Mit einem zugewiesenen Guide sprachen die Schülerinnen und Schüler über die historischen Hintergründe der NS-Zeit. Hierbei wurde verdeutlicht, durch welche willkürlichen Gründe Menschen inhaftiert, gefoltert, ausgebeutet und getötet wurden. Im Anschluss besichtigten sie das Gelände sowie die erhaltenen Gebäude, wie zum Beispiel den Bahnhof, den Zoo oder das Krematorium, und erfuhren etwas über deren Nutzung. Des Weiteren stand ein Besuch der Stadt Weimar auf dem Programm, ehe zum Abschluss die Ausstellung zum Thema „Ausgrenzung und Gewalt“ des Museums auf dem ehemaligen KZ-Gelände besichtigt wurde. „Mit diesen erschütternden Einblicken fuhren wir nach Beverungen zurück.“

Die Schülerin Emily Ebeling hob hervor, was sie persönlich an dem Besuch besonders beeindruckt hat. „Als wir durch das Tor mit der Inschrift ‚Jedem das Seine‘ gegangen sind, wurde uns auf einmal bewusst, wie real das alles ist – wir kannten die Geschichte aus dem Unterricht, aus Büchern und Filmen – aber dort zu stehen, an dem Ort, an dem so viele Menschen gelitten haben, war etwas völlig anderes.“ Sie hob hervor, wie unvorstellbar es gewesen sein muss, hier zu leben – in engen Räumen, der Kälte und den unmenschlichen Bedingungen. Emily endete mit den Worten: „Unser Besuch in Buchenwald hat uns nicht nur mit der Vergangenheit konfrontiert, sondern auch eine Verantwortung in uns geweckt: dafür zu sorgen, dass wir wachsam bleiben, dass wir nicht wegsehen, wenn Unrecht geschieht und dass wir, die Würde jedes Menschen achten – unabhängig von Herkunft, Religion oder Überzeugung.“

Noah Böker, ein weiterer Schüler des Jahrgangs, erklärte, warum es auch in Zukunft so wichtig sei, dass die Schule weiterhin Gedenkstätten wie Buchenwald besucht. „Solche Fahrten helfen dabei, das Geschichtsbewusstsein zu stärken, Mitgefühl zu entwickeln und sich mit den grausamen Ereignissen der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Gedenkstätte Buchenwald bietet die Möglichkeit, die Folgen von Hass, Ausgrenzung und diktatorischen Systemen eindrucksvoll zu erleben.“ So könnten junge Menschen „wichtige Erkenntnisse über Menschenrechte, Toleranz und die Bedeutung demokratischer Grundwerte gewinnen.“ Er hob hervor, dass es unsere Verantwortung ist, dass sich die Verbrechen und unmenschlichen Handlungen nicht wiederholen. „Der Besuch war eine Notwendigkeit. Wir dürfen nie aufhören, diese Orte zu besuchen, weil es unsere Verantwortung ist, die Erinnerung am Leben zu erhalten. Nur so können wir verhindern, dass sich solche Verbrechen wiederholen.“

Abschließend erinnerte Alina Bartsch an die am 9. Mai 2025 verstorbene Margot Friedländer, die 1944 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde und später als Überlebende für das Gedenken an die Opfer des Holocaust eintrat. „Sie wollte erzählen. Sie wollte aufklären. Sie wollte, dass junge Menschen wissen, was geschehen ist, damit es nie wieder passiert.“ Zum Abschluss ihrer Rede wies Alina darauf hin, dass diese Ausstellung ein kleiner Beitrag zu dem Vermächtnis von Margot Friedländer ist – um ihr Andenken zu bewahren und ihre Botschaft weiterzutragen.

Die Buchenwaldausstellung ist noch bis Ende Juni in der Sekundarschule Beverungen zu sehen und lädt alle Interessierten ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Neben Informationen zum KZ sowie zu dessen Gebäuden und deren Nutzung sind unter anderem auch Nachbauten von Gebäuden oder Fundstücken sowie selbst gestaltete Bilder zu sehen. Darüber hinaus verfassten Schülerinnen und Schüler fiktive Tagebucheinträge, die von Häftlingen stammen könnten, sowie eine Broschüre über das Leben der Frauen im Konzentrationslager Buchenwald. Die Ausstellung ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur, sondern auch ein eindrucksvolles Zeichen für die Notwendigkeit, sich täglich für Menschlichkeit und Zivilcourage einzusetzen.

Foto: Sekundarschule Beverungen

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