Beverungen (red). Was für ein Abend: Mit einem grandiosen Abschiedskonzert verabschiedeten sich Ernst Hutter und seine Egerländer Musikanten in Beverungen – begleitet von 1.000 begeisterten Blasmusikfans, die das Orchester mit stehendem Applaus und Zugaberufen feierten. Neun Mal in 18 Jahren war die Kapelle in der Stadthalle zu Gast – und jedes Mal war sie ausverkauft. Für viele gelten sie längst als die „Rolling Stones der Blasmusik“ – auch wenn die Bühnen kleiner sind, ist die Begeisterung vergleichbar.
Der gebürtige Allgäuer Ernst Hutter, langjähriger Tenorhornist und Nachfolger von Ernst Mosch, übernahm das Orchester 2000 – nach dem Tod des legendären Gründers. Die Anfangsjahre seien schwierig gewesen, wie Posaunist Hans Kasnitzer, seit 1987 Teil der Kapelle, berichtet. Doch Hutter hielt die Musikanten zusammen und entwickelte den Egerländer-Sound weiter:
„Unsere Basis sind Polkas, Märsche und Walzer, aber das Entscheidende ist, dass es swingt“, erklärt Hutter. Dieser charakteristische Swing, beeinflusst vom Jazz, ist es, der die Musik der Egerländer bis heute so lebendig macht.
Das Konzert in Beverungen trug den Titel „Mein Finale“ und markierte Hutters offiziellen Abschied von der Bühne. Doch der König der Blasmusik übergibt sein Orchester mit einem klaren Blick in die Zukunft: Alexander Wurz (39), ebenfalls Tenorhornist, wird die Leitung übernehmen. Die Egerländer gehen also in ihre dritte Generation – und Fans dürfen sich bereits jetzt auf ein Wiedersehen freuen:
„Bereits Mitte März sind die Egerländer mit ihrem neuen Chef wieder bei uns in der Stadthalle Beverungen zu Gast“, kündigt Andreas Knoblauch-Flach, Vorsitzender der Kulturgemeinschaft, an.
Ein weiterer Höhepunkt steht zudem bevor: 2026 feiert das Orchester sein 70-jähriges Bestehen. Der genaue Termin wird Ende Mai im neuen Spielzeitprogramm veröffentlicht. Blasmusikfreunde dürfen also sicher sein: Die Egerländer bleiben – mit neuem Schwung und altbewährtem Klang.
Foto: Kulturgemeinschaft