Arholzen (red). Auf Einladung von Frau Barbara Buchhage war das Pflegefoyer beim Dorfkaffee in Arholzen zu Gast. In der Begrüßung stellte das Team des Dorfkaffees die Gäste vor und lud anschließend zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ein.
Mike Eikenberg vom Pflegeteam Kues eröffnete den Vortrag und erläuterte, dass das Pflegefoyer ein Zusammenschluss von Pflegeanbietern, dem Palliativnetz Region Holzminden, dem Solling Hospiz und dem Vitalzentrum ist. Ziel ist die bestmögliche Beratung, Betreuung und Versorgung von Angehörigen und Gästen im Landkreis Holzminden und darüber hinaus. Thomas Dicke (Maternus Seniorenresidenz „Unter der Homburg“), Diana Tegthoff (Palliativnetz Region Holzminden), Michael Pfeil (Pflegedienstleitung Solling Hospiz Christine Amalie), Tatjana Heidenreich und Bianca Mrutzek (Vitalzentrum Kühlmuss & Grabbe) arbeiten seit mehreren Jahren eng zusammen und möchten nicht klagen, sondern etwas bewegen.
„Das Glas ist halbvoll und nicht leer“, schilderte Mike Eikenberg die Situation. Nach der Schließung des Krankenhauses in Holzminden werden Patienten in den umliegenden Kliniken versorgt und schneller entlassen. Eine weiterführende Betreuung erfolgt durch die Hausärzte und die Pflegeanbieter. Manche wissen in dieser Situation nicht um die Möglichkeiten, die die häusliche Betreuung von zu Pflegenden erleichtern kann oder um die Kurzzeitpflege. In dem Vortrag wurden Beispiele benannt, die den Versicherten zur Verfügung stehen. Grundsätzlich sollte man als Patient in einer Klinik Kontakt zum Überleitungsmanagement aufnehmen, das dann bspw. den Antrag auf die Einstufung in einen Pflegegrad veranlasst.
Die Pflegeleistungen haben sich zu Jahresbeginn verändert und das ist vielen nicht bekannt. Das gilt für teilstationäre und vollstationäre Angebote sowie für das Pflegegeld und die Sachleistungen. Dadurch soll es mehr Entlastung im Pflegealltag geben. Wichtig ist dabei stets die individuelle Beratung jeden einzelnen.
Auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen wurde erläutert. Das E-Rezept und die Elektronische Patientenakte sind erste Schritte. Auch der Kontakt zwischen Ärzten und Patienten wird sich ändern. Die Telemedizin (also eine Videosprechstunde zwischen dem Patienten und dem Arzt) bringt Erleichterungen.
Angesprochen wurden auch Wohnraumanpassungen und die Unterstützung bei den Nebenkosten. Als Fazit ist die pflegerische Unterstützung, die Änderungen von Leistungen, die Beratung und die finanziellen Möglichkeiten ein Schritt in die richtige Richtung. Das Vitalzentrum Kühlmuss & Grabbe, zu dem das ehemalige Sanitätshaus Zager gehört, bietet u. a. die Beratung zu Hilfsmitteln an. Mit der Filiale im Gesundheitszentrum ist das Vitalzentrum präsent.
Michael Pfeil und Diana Tegthoff berichten anschließend über das Solling Hospiz Christine Amalie in Stadtoldendorf und die Arbeit des Palliativnetzes der Region Holzminden. Michael Pfeil erläuterte, dass eine Aufnahme in das Hospiz nicht an einen Pflegegrad gebunden ist und dass die Kosten durch die Krankenkasse übernommen werden. 5 Prozent der Kosten muss das Hospiz durch Spenden selbst aufbringen. Eindrucksvoll vermittelte der Pflegedienstleiter, in welcher Form der Gast Hilfe und Betreuung erfährt. Nicht nur die ärztliche Betreuung durch engagierte Haus- und Fachärzte, die pflegerische Betreuung durch Pflegefachkräfte, sondern auch vielfältigen Angebote der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zu benennen.
Das Solling Hospiz ist eine Bereicherung für die Region und verfügt über 12 Plätze in barrierefreien Zimmern, die alle nach Süden ausgerichtet sind. Im Sommer können die Gäste auf der eigenen Terrasse verweilen und schauen auf den Holzberg. Michael Pfeil sprach auch die Besuche von Organisationen und Gruppen an, die sich über die Arbeit des Hospizes informieren. Und wenn eine Gruppe angemeldet ist, bleibt die hauseigene Küche kalt. Eine gegrillte Bratwurst erfreut dann alle und ist eine Bereicherung.
Diana Tegthoff hob hervor, dass das Palliativnetz der Region Holzminden im gesamten Landkreis tätig ist. Ambulante Pflegedienste besuchen die Gäste zu Hause und ebenso neun Haus- und Fachärzte. Die wertvolle Arbeit wird durch zahlreiche Kooperationspartner wie Apotheken unterstützt. Denn dem Gast und seinen Angehörigen soll die Unterstützung Zeit für andere Dinge schenken.
Und hier setzt auch das Pflegefoyer an. Im Landkreis Holzminden und darüber hinaus gibt es vielfältige Angebote im Gesundheitswesen. Das Pflegefoyer bündelt diese für die Interessenten. Ein Anruf oder ein Gespräch und schon wird das Anliegen an den richtigen Partner weitergeleitet. Das Pflegefoyer ist eine unabhängige Initiative, die sich für mehr Transparenz und Unterstützung im Pflegealltag starkmacht. Es bündelt Kompetenzen, um verständliche und hilfreiche Informationen bereitzustellen.
Die Anwesenden des Dorfkaffees in Arholzen dankten den Vertretern des Pflegefoyers mit großem Applaus und überreichten Michael Pfeil eine Spende für das Solling Hospiz Christine Amalie.
Fotos: Privat