Bad Driburg/Oberlech (TKu). Was einst mit kindlicher Faszination für den Grill eines Bekannten begann, hat sich zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte in der Spitzengastronomie entwickelt. Die Zwillingsbrüder Benedict und Sebastian Jakob aus Bad Driburg haben den Sprung in die Haute Cuisine geschafft – und das mit höchster Auszeichnung.
Zwei Michelin-Sterne für die „Griggeler Stuba“
Seit Januar trägt die „Griggeler Stuba“ im Burg Vital Resort in Oberlech zwei Michelin-Sterne. Hier begeistert Sebastian Jakob als Küchenchef mit seiner innovativen alpin-asiatischen Küche. Mit der am 21. Januar in Salzburg verliehenen Sterne-Bewertung kann sich Sebastian Jakob nun mit den besten Köchen aus ganz Österreich messen.
Die Bedeutung der Michelin-Sterne
Der Michelin Guide ist ein renommierter Restaurantführer, der weltweit Spitzenrestaurants auszeichnet. Die Bewertungen reichen von einem bis drei Michelin-Sternen:
- 1 Stern bedeutet „Eine sehr gute Küche“
- 2 Sterne bedeuten „Eine hervorragende Küche, die einen Umweg wert ist“
- 3 Sterne stehen für „Eine außergewöhnliche Küche, die eine Reise wert ist“
In Österreich gibt es mehrere 2-Sterne-Restaurants, die für ihre exzellente Küche und herausragenden Service bekannt sind. Diese Restaurants bieten eine außergewöhnliche kulinarische Erfahrung, die über das übliche Maß hinausgeht. Laut dem Guide MICHELIN verfügt Österreich über insgesamt 82 Sterne-Restaurants. Darunter befindet sich ein neues Drei-Sterne-Restaurant: das Steirereck im Stadtpark in Wien. Zudem gibt es 13 Zwei-Sterne-Restaurants und 53 Ein-Stern-Restaurants. Die vollständige Liste der ausgezeichneten Restaurants kann auf der offiziellen Website des Guide MICHELIN Österreich eingesehen werden.
Benedict Jakob setzt auf gesunde, nachhaltige Küche
Sebastians Bruder Benedict, nur sechs Minuten älter, führt parallel das „Picea“ im selben Resort und setzt auf gesunde, nachhaltige Küche mit regionalen Produkten.
Die Anfänge in Bad Driburg
Ihre kulinarische Reise begann mit einer klassischen Kochausbildung in der Heimat: Benedict startete im „Böhlers Landgasthaus“, Sebastian im „Schwallenhof“. Doch ihr Talent und ihre Ambition trieben sie schnell weiter – von Sylt bis Seefeld, von Schloss Elmau bis nach Lech am Arlberg. Besonders prägend waren ihre Jahre im Schloss Elmau, wo sie nicht nur Spitzenküche erlernten, sondern auch für politische Größen wie die G7-Staatschefs kochten.
Eine besondere Begegnung: Medaille von Joe Biden
Eine Begegnung bleibt dabei unvergessen: Als Dank für seine Kochkunst erhielt Sebastian eine Medaille von US-Präsident Joe Biden.
Heute bringen die Jakob-Zwillinge ihre internationalen Einflüsse auf die Teller. Sebastian kombiniert in der „Griggeler Stuba“ alpine Zutaten mit pan-asiatischen Aromen, während Benedict im „Picea“ eine moderne, gesunde Küche zelebriert – inspiriert von der F. X. Mayr-Methode und nachhaltigen Ernährungskonzepten.
Sebastian Jakobs kulinarischer Werdegang
Sebastian begann seine kulinarische Laufbahn mit 16 Jahren im Landhotel „Der Schwallenhof“ in Bad Driburg. Nach Stationen im Budersand Hotel auf Sylt und im Gräflichen Park in Bad Driburg landete er schließlich im Schloss Elmau. Hier arbeitete er sechs Jahre im Luce d’Oro, bevor er als Executive Chef für fünf Restaurants des Luxushotels verantwortlich war.
Besonders prägend war für ihn die Arbeit während der G7-Gipfel 2015 und 2022, bei denen er für Staats- und Regierungschefs kochte. In dieser Zeit vertiefte er seine Liebe zur japanischen und südostasiatischen Küche, die heute seine Kreationen in der Griggeler Stuba stark beeinflusst.
Sein Stil: Weltoffen alpin-asiatisch
Sein Stil? „Weltoffen alpin-asiatisch – leicht, aber mit tiefen Aromen“, erklärt Sebastian. Er setzt auf Gemüse, Fisch und Krustentiere, die mit kräftigen Saucen, frischer Säure und französischen Techniken kombiniert werden. Sein Motto: „Als Koch ist man nie fertig, man lernt ständig dazu und ist immer in guter Gesellschaft.“
Benedict Jakobs Weg zur Ernährungsberatung
Auch Benedict Jakob folgte seiner Passion für hochwertige Kulinarik: Nach seiner Lehre zog es ihn ebenfalls nach Schloss Elmau, wo er in allen acht Restaurants unter Spitzenköchen wie Mario Corti und Christian Scheler arbeitete. Besonders begeistert blickt er auf die monatlichen Promotions mit internationalen Gastköchen zurück.
„Ich habe eine unglaubliche Vielfalt kennengelernt – von bayerischer Küche über italienisches Fine Dining bis hin zur thailändischen, indischen und balinesischen Kochkunst“, erzählt er.
Ernährung und Gesundheit im Fokus
2014 durfte er in Schloss Elmau das neue „Schloss Elmau Retreat“ eröffnen, ein Jahr später kochte er beim G7-Gipfel mit. Doch Benedict wollte nicht nur exquisite Gerichte zubereiten – er interessierte sich zunehmend für die Auswirkungen von Ernährung auf den Körper.
Um sein Wissen zu vertiefen, absolvierte er 2016 eine Ausbildung zum diplomierten Ernährungsberater, während er im Hotel Lanserhof am Tegernsee arbeitete. Hier lernte er von Karsten Wolf die F. X. Mayr-Kur und gesundheitsbewusste Küche kennen.
Moderne gesunde Küche im „Picea“
Weitere Stationen führten ihn ins Astoria Resort Seefeld (heute Alpin Resort Sacher Seefeld), wo er seinen eigenen Küchenstil weiterentwickelte. „Die Liebe zur Alpenregion und ihren hochwertigen Produkten hat mich sofort fasziniert“, schwärmt er.
Heute setzt er dieses Wissen im „Picea“ im Burg Vital Resort um: „Gesunde, regionale Küche modern interpretiert“, lautet sein Konzept. Frische Zutaten, eine bekömmliche Zubereitung und Nachhaltigkeit stehen im Fokus.
„Wir richten stets den Blick in die Zukunft“, sagt Benedict. „Das ist das, was ich im Burg Vital Resort so schätze und weiterführen möchte.“
Fotos: Burg Vital Resort