Holzminden (lbr). Der Parkplatz ist gefüllt, das Medizinische Versorgungszentrum wird gut genutzt und das Team wächst stetig durch weitere Ärzte und Personal - doch viele Teile des ehemaligen Krankenhauses in Holzminden stehen noch immer leer. „Unsere Aufgabe als Immobiliengesellschaft ist es, das Haus sorgsam mit Leben zu füllen“, sagt Landrat Michael Schünemann.
Und der Anfang ist gemacht: Der Pflege- und Betreuungsdienstleister ascleonCare zieht in die ehemalige C-Station im Erdgeschoss. Dort bietet das Unternehmen aus Kassel außerklinische Intensivpflege an. Die ersten Bewohner ziehen bereits am Mittwoch ein. „Wir betreiben bereits die Einrichtung am Pipping und an der Weser in Holzminden. In den neuen Räumlichkeiten haben wir die perfekten Bedingungen für eine außerklinische Intensivpflege-WG“, erklärt Bereichsleiter Mirco Sippel. Zunächst entstehen zehn, später zwölf Plätze auf den 500 Quadratmetern der ehemaligen Station. Der Eingang ist ebenfalls separat und erfolgt über die Erwin-Böhme-Straße. Es sei ein perfektes Zusammenspiel.
„Und außerdem wurde eine Absichtserklärung für weitere Etagen unterzeichnet“, erklärt Bausi-Geschäftsführer Andreas Nolte. „Der Bedarf an stationärer Pflege in der Region ist sehr groß. Wir können uns vorstellen, eine vollstationäre Pflegeeinrichtung mit rund 70 Plätzen hier zu schaffen“, so Sippel. Doch dies könnte noch Monate dauern, da dafür einige Umbaumaßnahmen notwendig seien. Ein Krankenhaus habe nun mal andere Voraussetzungen als ein Altenheim. Dennoch seien alle Beteiligten zuversichtlich. „Als Immobiliengesellschaft arbeiten wir nach den Grundsätzen Stabilisieren, Konsolidieren und Optimieren. Die ersten wichtigen Schritte sind getan und wir bleiben weiterhin dran, denn so können wir eine gute Gesundheitsversorgung für unsere Region gewährleisten“, erklärt Belke. Es sei mit Abstand die größte freiwillige Leistung, die die Stadt Holzminden getätigt habe, und dafür mussten auch andere Maßnahmen zurückgestellt werden. Auch Michael Schünemann sprach die finanzielle Situation an und betonte, wie wichtig die stetige Weiterentwicklung sei, da das Haus monatlich derzeit rund 100.000 bis 120.000 Euro an Kosten verursache.
Das erste Gespräch mit dem Geschäftsführer von ascleonCare habe zu Beginn des Jahres stattgefunden und rund ein halbes Jahr später wurde dann der Mietvertrag unterschrieben. Für alle Beteiligten ist das Projekt Neuland und daher bedanken sich der Bürgermeister und der Landrat sowohl bei Geschäftsführer Michael Nolte für seinen Einsatz, als auch bei Alena Friese (Allgemeine Stellvertreterin), Christina Augustin (Justiziarin) und Sarah Humburg (erste Kreisrätin) sowie beim Team der Immobiliengesellschaft: Michael Marx, Tilo Vollein und Anika Lorencis.
Und auch mit anderen potenziellen Mietern führe man derzeit Gespräche und bleibe am Ball, um das Haus wieder mit Leben zu füllen und die Gesundheitsversorgung in der Region Stück für Stück zu verbessern.
Fotos: lbr