Hxöxter (red). Vom Schüler zum Diplomaten – was sich wie eine utopische Karriere anhört, ist nun für 12 Schülerinnen und Schüler des König-Wilhelm-Gymnasiums für eine Woche beinahe Wirklichkeit geworden. Die Jugendlichen nahmen an der bereits zum 26-mal stattfindenden MUNOL-Konferenz (Model United Nations of Lübeck) teil und diskutierten mit über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der ganzen Welt über die großen und wichtigen Fragen der Weltpolitik. Mit Schülerinnen und Schülern aus den Niederlanden, Italien, Ägypten, Ghana, Rumänien oder Großbritannien wurde leidenschaftlich und in englischer Sprache (!) über Themen wie Inflation in Venezuela, Frauenrechte im Iran oder territoriale Ansprüche in der Antarktis debattiert. „Wir vertraten die Länder Irland und Uganda bei der Konferenz“, berichtet die betreuende Lehrerin Jana Fritzemeier, welche die MUNOL-AG am KWG leitet. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Cornelia Moers-Mindermann begleitete sie die Jungdiplomaten nach Lübeck und war auch in diesem Jahr wieder von der Qualität der Diskussion begeistert. „Alle Schülerinnen und Schüler haben sich super in die Diskussionen eingebracht. Unser Oberthema in den verschiedenen Ausschüssen war ‚Sustainable Development: Moving towards the goal?‘ Die Schülerinnen und Schüler haben vor Ort gemeinsam in ihren Gremien dazu Resolutionen verfasst, diese debattiert und verabschiedet.“
Doch es wurde nicht nur über politische Fragen diskutiert, sondern bereits am ersten Tag waren erste Kontakte zu den anderen Gruppen geknüpft. Schnell kamen die KWGlerinnen und KWGler aus den Jahrgangsstufen EF und Q1 abends mit ihren Altersgenossen aus Afrika und Europa ins Gespräch. „Sich in Gesellschaft und Politik zu engagieren, ist ein wichtiges Ziel unserer pädagogischen Arbeit“, betont KWG-Schulleiterin Heike Edeler. „Wir möchten mit solchen Angeboten wie der MUNOL-AG junge Menschen für demokratische Werte begeistern und ihnen einen Austausch mit Altersgenossen aus anderen Ländern ermöglichen. Durch die Debatten in englischer Sprache während der gesamten Woche werden auch die Fremdsprachenkenntnisse vertieft.“
Diesen Einsatz hat auch die Osthushenrich-Stiftung gewürdigt, die 80 % der Kosten für die teilnehmenden KWGlerinnen und KWGler übernahm. „Wir sind solchen Stiftungen sehr dankbar, dass sie uns bei dieser wichtigen Bildungsarbeit unterstützen“, lobt Heike Edeler die wieder einmal großzügige finanzielle Hilfe der Stiftung. „Alle sollen an solchen Veranstaltungen teilnehmen können, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.“ Auch im nächsten Jahr wird das KWG wieder mit dabei sein, wenn aus Jugendlichen die Diplomatinnen und Diplomaten von morgen werden. „Die Woche in Lübeck hat gezeigt, dass die Jugendlichen des KWG nicht politikverdrossen sind, sondern Interesse an den Themen unserer Zeit haben. Sie wollen mitgestalten und nicht nur am Rand stehen“, unterstreicht Jana Fritzemeier. „Wir waren vom Engagement unserer Gruppe wieder einmal total begeistert und sind deshalb auch im nächsten Jahr wieder mit dabei.“ Denn auch im nächsten Jahr gibt es auf der MUNOL-Konferenz sicher wieder viele spannende Themen und interessante Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt.
Foto: KWG