Holzminden (red). Mit einer Ausstellung zur Präventionsarbeit und einem anschließenden Benefizkonzert des Heeresmusikkorps aus Hannover möchte der Kreispräventionsrat Holzminden am Dienstag, 16. Mai 2023 in der Stadthalle Holzminden allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die im Landkreis vorhandenen Hilfsangebote vorstellen und auf die Arbeit wichtiger Schutzorganisationen aufmerksam machen. Zusammen mit Landrat Michael Schünemann rief Holzmindens Bürgermeister Christian Belke als derzeitiger Vorsitzender die Mitglieder des Rates in seiner 5. Sitzung dazu auf, „tatkräftig mitzuhelfen und die Werbetrommel“ in Vereinen, Verbänden, Gemeinden und Netzwerken zu rühren, um mit beiden Veranstaltungen möglichst viele Menschen zu erreichen. Der grundsätzliche Ablauf der Veranstaltung steht bereits fest
Julia Rentziehausen vom Jugendzentrum Holzminden brachte die Idee einer Jugendpräventionsfahrt nach Berlin in das Plenum ein. Landkreisweit sollen dabei Jugendliche, die bereits mit Drogen in Kontakt gekommen sind, stärker für das Thema sensibilisiert werden. „Wir haben Jugendliche, die wir gern ein- und auffangen möchten – und auch noch erreichen können“, stellte Rentziehausen fest. Über Gruppen- und Einzelgespräche sowie Workshops während einer solchen Fahrt könnten individuelle Strategien gegen den Konsum besser erarbeitet werden. Für das Pilot-Projekt, beschloss das Gremium, sollen noch Detailfragen geklärt werden und in der nächsten Sitzung des Präventionsrates behandelt werden.
Über die Ergebnisse innerhalb der Arbeitsgruppen „Straftatbereich gegenüber älteren Menschen“ und „Sicher im Netz“, setzte Polizeihauptkommissar Christian Rusniok die Mitglieder des Kreispräventionsrates abschließend ins Bild. Er beschrieb die Aktivitäten zu geplanten Veranstaltungen und Maßnahmen, deren Ziel es ist, Bürgerinnen und Bürger jeden Alters zu erreichen und deren Bewusstsein für Gefahren und Risiken sowohl in der analogen als auch der digitalen Welt zu schärfen. Rusniok legte einen ersten Gestaltungsentwurf zum Bedrucken von Brötchentüten vor, die in Bäckereien an Kunden ausgegeben werden sollen. Mit dem Aufdruck wird vor mittlerweile gängigen Tricks Krimineller gewarnt und auf Hilfsangebote hingewiesen. Der Kreis derjenigen, die erreicht werden sollen, solle möglichst groß gehalten werden, damit nicht nur häufig betroffenen ältere Menschen, sondern auch Angehörige über die Betrugsmaschen informiert würden, so Rusniok. Um mit dem Projekt möglichst bald aktiv zu werden, will die Arbeitsgruppe kurzfristig Kontakt zu Druckereien und Bäckereibetrieben in der Region aufnehmen, um die Kosten zu ermitteln.
Rusniok berichtete darüber hinaus über den Sachstand zum Erwerb einer App für Jugendliche, die spielerisch über den Weg einer Schnitzeljagd pädagogische Präventionsinhalte vermitteln soll. Über die Details der Finanzierung soll in der nächsten Sitzung des Kreispräventionsrates entschieden werden.
Hintergrund Kreispräventionsrat
Der Kreispräventionsrat Holzminden widmet sich der Verhütung von Straftaten und der Förderung von Sicherheit und Gemeinwohl. In enger Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Landkreis Holzminden, den Kommunen des Landkreises und anderen relevanten Organisationen, wie beispielsweise dem Weißen Ring entwickelt der Kreispräventionsrat Maßnahmen, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen vor Ort zugeschnitten sind.
Ein wichtiger Aspekt der Arbeit des Präventionsrates ist die frühzeitige Identifizierung von Risikofaktoren, die zu kriminellem Verhalten führen können. Dazu gehören zum Beispiel soziale Isolation, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Schulabsentismus oder auch Arbeitslosigkeit. Durch gezielte Präventionsarbeit soll verhindert werden, dass Menschen in die Kriminalität abrutschen und sich dadurch selbst und anderen Schaden zufügen.
Deshalb leistet der Kreispräventionsrat Aufklärungsarbeit, Beratung und sichert die notwendige Bereitstellung von Informationen zum Schutze der BürgerInnen. Hier geht es darum, die BürgerInnen über die Risiken von Kriminalität und Gewalt aufzuklären und sie zu ermutigen, Maßnahmen zu ergreifen, um sich selbst und ihre Gemeinde zu schützen. Dazu können beispielsweise Informationsbroschüren, öffentliche Veranstaltungen und Schulungen gehören.
Der Kreispräventionsrat bindet zur Unterstützung von wertvollen Maßnahmen für das Gemeinwohl beispielsweise auch lokale Unternehmen und Einzelhändler ein, um gemeinsam ein sicheres Umfeld zu schaffen. Der Präventionsrat ist zudem eine Anlaufstelle für BürgerInnen, die sich mit Problemen, wie Einbrüchen oder Vandalismus konfrontiert sehen. Insgesamt ist der Präventionsrat eine wichtige Institution, um soziale Probleme in der Stadt und dem Kreis Holzminden zu bekämpfen.
Foto: Tanja Engelke/Landkreis Holzminden