Eschershausen (red). Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder ordiniert am 30. Oktober Madeleine Landré in der St.-Martin-Kirche in Eschershausen zur Pastorin. "Mit Madeleine Landré gewinnen wir eine Pastorin, die mit einem feinen Gespür und mit ihrer Fröhlichkeit tiefe religiöse Fragen aufgreift und spielend auch mit modernen Medien unterwegs ist", sagt Regionalbischöfin Dr. Ruck-Schröder. Für die 30-jährige Landré, die ihr Vikariat in Northeim absolviert hat, ist es die erste eigene Pfarrstelle in den Gemeinden Eschershausen, Dielmissen und Vorwohle.

Madeleine Landré sprüht vor Ideen, und freut sich auf die Menschen und gemeinsame Aktionen in den Gemeinden. Als durch die Corona-Maßnahmen das kirchliche Leben auch in ihrem Vikariat reduziert war, entwickelte die junge Theologin eine App zum Lernen von Hebräisch und Altgriechisch. Grundlage dazu war ihr eigenes Buch. „Die App macht nur, was man ihr sagt – null oder eins, richtig oder falsch. In meinem Bereich geht das nicht, für vieles gibt es unterschiedliche Lösungen und Kompromisse.“

Die gebürtige Hamburgerin wuchs in Mecklenburg-Vorpommern auf. „Die meisten Mitschüler hatten keinen blassen Schimmer vom Christentum.“ Schon früh sei sie so herausgefordert gewesen, ihren Glauben zu hinterfragen und im vorherrschenden Atheismus zu erklären. „Unsere Konfirmationsgruppe in Waren an der Müritz bestand aus zehn Jugendlichen aus der Stadt und den ganzen Dörfern drumherum.“ Madeleine Landré engagierte sich in der Jungen Gemeinde und erlebte ein aktives, ökumenisches Christentum mit einer christlichen Community und Lobpreis-Events.

Begeistert habe sie die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Texten im Religionsunterricht in der Oberstufe. Und so entschloss sich Landré nach dem Abitur im niedersächsischen Uelzen dann zum Theologiestudium in Heidelberg und Göttingen. Die Idee Pastorin zu werden, sei ihr aber erst im Studium während des Gemeindepraktikums gekommen. „In diesem Beruf habe ich viel Kontakt mit Menschen, auch vor allem mit Kindern und Jugendlichen, mit denen ich über Glauben reden und schöne Gottesdienste gestalten kann.“

Sie halte keine Schönwetterpredigten, sagt Landré, aber kurze Predigten, fokussiert auf ein Thema, Gottesdienste mit traditionellen Elementen ebenso wie mit Lobpreisliedern und spontanen Aktionen. „Ich weiß, wie schwer Leben sein kann, ich sehe Probleme, sehe den Schmerz. Und trotzdem habe ich erlebt, dass Gott für uns ist.“ Diese Botschaft, dass niemand allein ist, wolle sie weitergeben.

Zweiräder sind ihr Hobby – ob mit dem Mountainbike durch das Weserbergland oder mit ihrem Motorrad. Mit ihrem Mann Kai, vier Hühnern, einem Hahn und zwei Katzen hat sich die 30-Jährige inzwischen in Eschershausen eingelebt. Und freut sich auf die vielen Begegnungen mit den Menschen in „ihren“ Gemeinden.

Die Ordination von Madeleine Landré beginnt am Sonntag, 30. Oktober, ab 14.30 Uhr in der St.-Martin-Kirche in Eschershausen.

Foto: Ev.-luth. Landeskirche Hannovers