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Sonntag, 22. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Lenne (red). 15 freiwillige Helfer aus der Kreisverwaltung haben Ende letzter Woche an der Gedenkstätte Lenner Lager Rechen, Laubbläser und Freischneider in die Hand genommen, um auf dem Gelände Schäden zu reparieren und von Überwucherungen zu befreien. Landrat Michael Schünemann hatte zu der Aktion aufgerufen, um den Erinnerungsort wieder sichtbarer werden zu lassen. Mit großem Engagement und viel Spaß haben alle Beteiligten auf dem mehrere Hektar großen Areal großflächig aufgeräumt. Im nächsten Frühjahr soll die Aktion wiederholt werden, denn die Natur schläft nicht.    

„Es geht darum, gerade in Zeiten, wo unsere demokratischen Werte im stärker an Wert verlieren, deutlich zu machen, dass wir nicht vergessen dürfen, was passiert ist und was jederzeit wieder passieren kann“, hatte der Landrat im Vorfeld der Veranstaltung deutlich gemacht. Trotz des zum Urlaubmachen einladenden langen Wochenendes hatten sich deshalb 15 Freiwillige aus unterschiedlichen Bereichen der Kreisverwaltung gefunden, um in dem Waldstück zwischen Vorwohle und Lenne ein wenig für Ordnung zu sorgen. Um das leibliche Wohl hatte sich die Verpflegungseinheit des Kreisfeuerwehrbeitschaft gekümmert.    

Mit professionellem Gerät aus der Straßenmeisterei waren die Freiwilligen angerückt, um den gesamten Lehrpfad wieder freizuräumen oder -schneiden, den Grundriss der ehemaligen Sanitärbaracke von Brombeeren und anderem inzwischen hochgewachsenem Grün zu befreien und schließlich auch die 2007 von der Jugendwerkstatt errichtete Lehrbaracke gründlich zu säubern. Trotz der anstrengenden Waldarbeit waren sich alle Teilnehmenden bei bestem Frühherbstwetter am Ende einig, dass sich die Aktion gelohnt habe.

Das Lenner Lager gehört zum sogenannten Rüstungskomplex Hils. Es wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von den Nationalsozialisten als eines von 30 bis nach Holzen reichenden Lagern errichtet, um dort Zwangsarbeiter unterzubringen. Sie sollten die Infrastruktur für eine in den Asphaltstollen des Hils geplante unterirdische Rüstungsindustrie erschaffen. Anfang April 1945 wurde das Lager von den vorrückenden amerikanischen Truppen befreit.    

Vor gut 15 Jahren ist im Rahmen eines Projektes der Kreisvolkshochschule Holzminden die Gedenkstätte Lenner Lager am Bohlweg am Fuß des Hils als Erinnerungsort hergerichtet worden. Ein Lehrpfad führt an verschiedenen Grundmauern vorbei, die als Reste von ehemaligen Zwangsarbeiterbaracken in dem Waldstück noch zu finden sind. Eine von der Jugendwerkstatt seinerzeit komplett wieder errichtete Holzbaracke auf einem noch vorhandenen Betongrund ist mit Erinnerungstafeln und einem Erklärungslehrgang versehen. Die gesamte auf dem Gelände der Niedersächsischen Landesforsten befindliche Gedenkstätte ist in der Obhut des Landkreises Holzminden.

In den vergangenen Jahren hatte der Zahn der Zeit vor allem an der in Holzbauweise errichteten Ausstattung der Gedenkstätte genagt. Die in Holz gearbeiteten Stelen und Markierungspfähle waren witterungsbedingt morsch geworden. Ein Aussichtsturm, der einen Überblick über große Teile des Lagergeländes verschafft, ist inzwischen nicht mehr begehbar. Diese größeren Schäden werden in naher Zukunft im Auftrag des dafür zuständigen Bildungs- und Baudezernates beseitigt, für die Aufräumarbeiten aber haben sich die beteiligten freiwilligen Helfer vorgenommen, im nächsten Jahr wieder selbst Hand anlegen zu wollen. Interessierte, die sich dabei mitmachen wollen, können sich bei der Pressestelle des Landkreises unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. melden.

Foto: Landkreis Holzminden

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