Neuhaus (red). Das Forstamt Neuhaus bewirtschaftet fast 20.000 Hektar Landeswald. In den letzten Jahren sind die Herausforderungen durch Sturmschäden, Borkenkäfer und extreme Dürreperioden enorm gestiegen. Anlass für den Landtagsabgeordneten Uwe Schünemann, das Gespräch mit dem Forstamtsleiter Wolf Ebeling und dem Leiter der Revierförsterei Neuhaus Lars Metje zu suchen. Beide bestätigen die hohe Arbeitsbelastung durch die zunehmenden Naturereignisse. Aber das hoch engagierte Team des Forstamtes leiste hervorragende Arbeit. Der Solling zeichne sich vor allem durch die Vielfalt der Baumarten aus. So dominieren die Buchenwälder, vor Fichte, Eiche, Douglasie, Lärche, Kiefer und anderen Laubbäumen. Ein Grund dafür, dass die Schäden insbesondere durch den Borkenkäfer geringer als im Harz ausfallen.
Uwe Schünemann wollte wissen, ob der Klimawandel Einfluss auf die Auswahl der Baumarten für das Aufforsten hat. „Wir müssen sehr langfristig denken“, so Lars Metje. Erträge für heutige Anpflanzungen ergäben sich erst in der übernächsten Generation. Hitze resistentere Bäume seien häufig frostanfällig. Spätestens der im Solling noch immer übliche Spätfrost würde diese Baumarten erheblich schädigen. Deshalb setze man zurzeit weiterhin auf die hier bekannten Baumarten. Lediglich Fichte werde nicht mehr angepflanzt, die sich aber selbst aussät.
Auf den wichtigen Beitrag des Waldes zum Schutz vor dem Klimawandel macht Wolf Ebeling aufmerksam. Mit zahlreichen Naturschutzprojekten, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen übernehme die Landesforsten wichtige Aufgaben zum Erhalt unserer Umwelt. Der „Niedersächsische Weg“ sollte nach Ansicht von Uwe Schünemann auf die Landesforsten und die privaten Waldbesitzer grundsätzlich ausgeweitet werden. Danach werden Leistungen für den Klimaschutz honoriert. Immerhin plane die CDU mindestens 1 Mrd. € in der kommenden Wahlperiode in den Klimaschutz zu investieren. Über eine Zielvereinbarung mit einem festen Budget könnten u.a. Grünlanderhaltung, Moor-Vernässung und Artenschutzmaßnahmen durch die Landesforsten unbürokratisch gefördert werden.
Mit rund 70 Mitarbeitenden ist das Forstamt Neuhaus ein beachtlicher, mittelständischer Betrieb. Bei der Führungsmannschaft hat der Generationswechsel weitestgehend stattgefunden. Hoher Bedarf besteht allerdings, insbesondere bei den Forstwirten. „Ein fordernder, aber idealer Beruf für Naturliebhaber“, findet Wolf Ebeling. Ob die Berufsorientierung an den Schulen diese Option umfasst, ist sich Uwe Schünemann nicht sicher. Das sollte aber unbedingt passieren. Steigender Arbeitsanfall könne nur durch ausreichend Personal bewältigt werden. Deshalb versprach der Landtagsabgeordnete, sich für zusätzliche Ausbildungsstellen einzusetzen.
Die Arbeitssicherheit liegt Forstamtsleiter Wolf Ebeling besonders am Herzen. Dazu zähle auch die telefonische Erreichbarkeit im Wald. Um zu jederzeit und an jedem Ort den Krankentransport im Solling zu gewährleisten, seien Rettungsfahrzeuge mit Allradantrieb erforderlich. „Um beides werde ich mich unverzüglich kümmern“, verspricht Uwe Schünemann. Rahmenverträge mit Telekommunikationsunternehmen würden zur Verbesserung des Mobilfunknetzes zur Verfügung und bei der Ausschreibung neuer Rettungsfahrzeuge könne die benötigte Fähigkeit Teil der Ausschreibung sein.
Foto: CDU Kreisverband Holzminden