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Montag, 23. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Andrea Dangela (stellv. Bm), Georg Heiseke (Stadtrat), Günther Wittmann, Bm Daniel Hartmann, Ludger Haferkämper (FAN-Vorsitz), Ludger Rothers (Stadtrat), Architektin Cornelia Lange, Christine Longère (FAN-Vorsitz) mit dem Tilly-Haus in der Mitte.

Höxter (TKu). Das Gerüst steht und die umfassenden Sanierungsarbeiten am „Tilly-Haus“ in Höxter in der Westerbachstraße 33 haben begonnen. Bürgermeister Daniel Hartmann und der Vorstand vom „Forum-Anja-Niedringhaus“ ist sehr erfreut darüber, dass die Arbeiten endlich begonnen haben. In dem historischen Gebäude soll auf zwei Ebenen zum Andenken an die aus Höxter stammende weltberühmte Fotojournalistin Anja Niedringhaus das „Forum Anja Niedringhaus“ für Fotografie entstehen (FAN). 1,3 Millionen Euro betragen die Kosten zur Sanierung des Gebäudes von außen und Innen. 80 % der Kosten werden durch unterschiedliche Förderprogramme des Bundes und des Landes übernommen. Für die Ausstattung des Gebäudes und die Sanierung werden unterschiedliche Förderprogramme angezapft. Beim Umbau orientiere man sich an den Originalplänen aus der Zeit der Erbauung des Gebäudes, die im Höxteraner Stadtarchiv noch vorhanden gewesen sind, sagt die Architektin Cornelia Lange, die mit dem Projekt betraut ist. Das Anwesen bestand ursprünglich aus vier zum Teil zusammenhängenden Häusern. Das eindrucksvolle Tilly-Haus entstand 1610 als jüngster Teil des Heisterman von Ziehlbergschen Adelshofes, unmittelbar, nachdem die Familie das Haus erworben hatte. 1876 wurde das Tillyhaus umfassend umgebaut und vom restlichen Gebäude getrennt. 2008 konnte das inzwischen seit etwa 20 Jahren leerstehende Tillyhaus zuletzt durch eine Restaurierung vor dem Verfall bewahrt werden.

Das Gerüst außen steht. Aktuell laufen aber im Inneren des Hauses die Bauarbeiten ausschließlich zur Sicherung der Statik, erklärt die Architektin. Im Obergeschoss soll ein Sekretariat entstehen sowie eine Station, die dem Tillyhaus gewidmet ist und seine Geschichte erklärt, teilweise mit Fundstücken aus dem 30-Jährigen Krieg. Insgesamt drei Räume werden im Obergeschoss zu Museumsräumen umfunktioniert. Neben viel moderner digitaler Bildschirmtechnik soll es auch eine mobile Filmstation geben, wo Interviews oder Tondokumente mit Anja Niedringhaus zu sehen sein werden. Die Bereiche Medienkompetenz, Fotojournalismus und Pressefreiheit sind die Hauptthemen der Ausstellung, weiß der zweite FAN-Vorsitzende Ludger Haferkämper zu berichten. Insbesondere das letztere Thema hätte der im Jahr 2014 ermordeten Fotojournalistin Anja Niedringhaus am meisten am Herzen gelegen, ergänzt die erste Vorsitzende Christine Longère. In den Räumen sollen auch Fotoworkshops und ähnliche Veranstaltungen stattfinden. Im Erdgeschoss sollen weitere Ausstellungsräume entstehen. 110 Quadratmeter umfasst die Gesamtfläche für das FAN auf zwei Ebenen im Erd- und Obergeschoss. 

Die Eröffnung des FAN sei für das Frühjahr 2023 geplant, passend zur Landesgartenschau-Eröffnung, wie Ludger Haferkämper erklärt. „Wir sind sicher, dass dank dieser Unterstützung nicht nur ein wichtiges Baudenkmal wieder mit Leben erfüllt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, sondern dass hier ein weiterer Kulturort entsteht, der zur Attraktivität der Stadt beiträgt und zusammen mit dem benachbarten Forum Jacob Pins ein kleines Museumsquartier in Höxter bildet“, weiß die erste Vorsitzende Christine Longère zu berichten. Das Tillyhaus könnte als Museumsgebäude für das FAN nicht passender sein, wie Longère betonte. Das Tillyhaus erinnere an die Zeit des 30-Jährigen Krieges, der Elend und Not über weite Teile Europas brachte. Die Bilder von Anja Niedringhaus führten dem Betrachter ebenfalls vor Augen, was Krieg heute bedeutet. Das FAN diene zur künstlerischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Ursachen und Folgen von Krisen, Konflikten und Kriegen, von Flucht und Migration. Damit soll ein Bewusstsein für diese Themen geschaffen werden, die Anja Niedringhaus besonders am Herzen gelegen hätten, so Longère weiter. Der nach der Sanierung geplante Betrieb des FAN könne nur mit vielen ehrenamtlichen Helfern gelingen, wie Ludger Haferkämper erklärte. Davon benötige das Forum mindestens 40, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, so Haferkämper. 

Fotos: Thomas Kube

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