Höxter/Holzminden (TKu). Dem Aktionsbündnis Seebrücke aus Höxter und Holzminden ist der gemeinsame Brückenschlag über die Weser geglückt. Mit mehr als 120 Paaren Schuhe, einem Schlauchboot, Fahnen, Musik und hunderten als Papierboot gefalteten Flyern hat das Bündnis am Samstag auf dem Höxteraner Marktplatz auf die Not der Geflüchteten aufmerksam gemacht. Die ausgelegten Schuhpaare würden die menschlichen Schicksale ein Stück weiter näher nach Höxter transportieren, erklärt eine der Initiatorinnen der Seebrücke Höxter-Holzminden, Christiane Harbort-Ring aus Holzminden. Etwa 25 Demonstrantinnen und Demonstranten haben auf dem Marktplatz gefordert, dass auch der Kreis Höxter ein sicherer Hafen für über das Mittelmeer Geflüchtete wird oder für Menschen wie aus Aufnahmelagern wie dem abgebrannten Moria.
In Holzminden habe sich der Kreistag des Landkreises bereits als „sicherer Hafen“ erklärt, sagt Christiane Harbort-Ring. Das bedeute, dass davon eine symbolische Kraft ausgehe und der Wille, Geflüchtete im Landkreis aufzunehmen. Christiane Harbort-Ring sei froh, das die Bewegung in Höxter so schnell gewachsen ist und etwa 20 Personen dazugestoßen seien. Man sei aber noch in der Findungsphase und wolle sich in naher Zukunft mit allen Aktivistinnen und Aktivisten von beiden Weserseiten bei einem Austausch näher kennenlernen, so Christiane Harbort-Ring. Zu den Rednerinnen dieser Kundgebung gehörte auch Nadja Lang aus Höxter, die das Aktionsbündnis „Seebrücke“ als Vorsitzende in Höxter maßgeblich voran gebracht hat. Auch die Grünen des Kreisverbandes Höxter waren mit Jacky Grabosch und Kristin Launhardt-Petersen vertreten und sprachen bei schönstem Sommerwetter auf dem Marktplatz zu den Zuhörer:innen.
Kristin Launhardt-Petersen ist Mitglied im Kreistag in Höxter und möchte sich dafür einsetzen, dass auch der Kreis Höxter die Selbsterklärung zum „sicheren Hafen“ abgibt. In der Rede von Kristin Launhardt-Petersen machte die Grüne Abgeordnete auf die Not von 70 Millionen Menschen auf der Flucht aufmerksam. Menschenrechte seien nicht verhandelbar, so Launhardt-Petersen. So wie die anderen Aktivistinnen und Aktivisten wünsche auch sie sich eine verstärkte Aufnahme von Geflüchteten anstatt einer Abschottungspolitik. Sie sprach von Chancen für alle Seiten und nannte positive Beispiele von Geflüchteten, die in Deutschland angekommen seien. Nun sei die Politik gefragt, so die Abgeordnete aus dem Kreistag. Musikalisch unterhalten wurden die Marktplatzbesucher zwischen den Reden immer wieder durch Jamy Hörnlein mit Gesang und Gitarrenspiel. Die Mahnwache am Samstag um 11 Uhr war eine Veranstaltung von vielen ähnlichen Veranstaltungen in ganz Deutschland, da am Sonntag, der 20. Juni zum Weltflüchtlingstag erklärt worden ist. Das Motto zum Weltflüchtlingstag lautete also nicht nur auf dem Höxteraner Marktplatz: “Wir klagen an! - Menschenrechte sind #unverhandelbar“.