Landkreis Holzminden (red). Anfang Juni trafen sich die Personalräte der OBS Bevern, OBS Stadtoldendorf und der HRS Eschershausen. Es fand ein reger Austausch über die Beschlussvorlage vom 26. Mai 2021 für den Schulausschuss und den Kreistag statt.
In der schulpolitischen Diskussion der Kreistagsmitglieder ist deutlich zu erkennen, dass seitens der Politik die Qualität des Unterrichts und das Wohl von Schülerinnen und Schülern nicht im Vordergrund zu stehen scheint. Hinsichtlich der geplanten Einrichtung einer IGS findet auch schon das bei der letzten Abfrage deutlich gewordene Meinungsbild der Eltern kein Gehör.
Weiterhin wird in diesem Zusammenhang die hervorragende Arbeit der an den Schulen tätigen Pädagogen nicht gewürdigt. Und nicht nur das: Viele Kolleginnen und Kollegen haben sich sehr bewusst für diese Schulen in Bevern, Eschershausen und Stadtoldendorf entschieden und nehmen teilweise weite Anfahrten in Kauf. Zeitgleich mit der Umsetzung der neuen Schulform würden die neu geschaffenen A13-Stellen entfallen, was einer Degradierung der betroffenen Kolleg:innen gleichkommt. Aus diesen Gründen ist mit einer verstärkten Abwanderung zu rechnen und das in einem Landkreis, in dem es mit der Lehreversorgung ohnehin nicht gut aussieht.
In einem großen System wie das der geplanten Schule ist eine individuelle Förderung, insbesondere von sozial- und leistungsschwachen Kindern und Jugendlichen schwerer umsetzbar als in einer kleinen Einheit. IGS-Klassen mit einer Klassenstärke bis zu 30 Schülern erschweren den persönlichen Kontakt zu Schülerinnen, Schülern und Erziehungsberechtigten. Der stetige Austausch miteinander, der enge Kontakt, die individuelle Förderung und Begleitung ist das, was ein hohes Maß an Schulqualität ausmacht. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kinder und Jugendliche kleine Schulsysteme brauchen, um sich angenommen, gut aufgehoben und begleitet zu fühlen - und nicht ein auf Biegen und Brechen politisch gewolltes Konstrukt.
Um unseren Schülerinnen und Schülern weiterhin bestmöglich gerecht werden und den bestehenden guten intensiven Kontakt zu den Erziehungsberechtigten aufrechterhalten zu können fordern wir, die Personalräte der OBS Bevern, der OBS Stadtoldendorf und der HRS Eschershausen, mit Nachdruck den Erhalt der drei Schulstandorte.
Personalrat OBS Bevern
Personalrat OBS Stadtoldendorf
Personalrat Haupt- und Realschule Eschershausen
Foto: privat
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