Hannover (red). Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne zu möglichen weiteren Kita-Öffnungen: „Wir haben in Niedersachsen unsere Planungen stets am aktuellen Infektionsgeschehen ausgerichtet: von geschlossenen Einrichtungen und einer sehr restriktiven Handhabung des Zugangs zur Notbetreuung durch die Träger zu Beginn der Corona-Pandemie, über die erweiterte Notbetreuung, als sich das Infektionsgeschehen verlangsamte bis hin zur deutlichen Öffnung der Notbetreuung auf bis zur Hälfte der normalen Gruppengrößen, die aktuell gilt. Insofern waren die Planungen von Beginn der Corona-Krise an nicht in Stein gemeißelt, sondern immer einer regelmäßigen Neubewertung unterzogen. Dieses Vorgehen hat sich bewährt. Jetzt ist es an der Zeit, die nächsten Schritte zu planen und den Übergang zum Regelbetrieb einzuleiten.
Dementsprechend registrieren wir sehr aufmerksam, dass sich die Anzahl der Neuinfektionen erfreulicherweise auf niedrigem Niveau einpendelt. Das macht Mut, um mit den Kommunalen Spitzenverbänden und den Kita-Trägern kurzfristig zu einer Vereinbarung zu kommen, die Notbetreuung weiter auszubauen und damit zu einem eingeschränkten Regelbetrieb zu kommen. Ich strebe an, dass wir Mitte Juni die Eltern bei der Betreuung weiter entlasten und allen Kindern ein Angebot zum - wenn auch vom zeitlichen Umfang eingeschränkten - Besuch einer Kita machen können. Eine Erweiterung der Betreuung liefe dann auch synchron zur Rückkehr der letzten Schulkinder und würde für die Eltern zu einer besseren Planbarkeit des Familienalltags führen. Das lässt sich aber nur in der gewohnt konstruktiven Kooperation mit den örtlichen Trägern festlegen. In welchem Umfang und in welcher Taktung das möglich sein wird, das müssen wir auf realistischer Grundlage mit den Kommunalen Spitzenverbänden und den Kita-Trägern besprechen.
Es wird aber bis zur Sommerpause keine Rückkehr zum gewohnten Regelbetrieb von vor der Corona-Pandemie geben können. Auch diese Botschaft gehört zur Ehrlichkeit dazu. Das Coronavirus ist nicht weg und daher muss auch bei der Erwägung weiterer Öffnungen die Balance zum Gesundheitsschutz gewahrt bleiben, um Kinder und Kita-Personal zu schützen. Aber: Alle Kinder sollen bis zur Sommerpause die Chance erhalten, ihre Kita, ihre Erzieherinnen und Erzieher und ihre Freundinnen und Freunde wiederzusehen. In welchem Zeitumfang das möglich ist, das werden die Gespräche ergeben.
Bis dahin gilt es weiterhin, die vorhandenen Spielräume konsequent zu nutzen, damit mehr Kinder in die Notbetreuung können. Nach Rückmeldung der Jugendhilfeträger liegt die Betreuungsquote in Tageseinrichtungen derzeit bei 23 Prozent. Ich bin zuversichtlich, dass es durch das große Engagement der Träger zu einer weiteren Erhöhung der Quote kommen wird. Gemeinsam sind wir uns einig, dass die Möglichkeiten der Betreuungsangebote auch bei den Eltern ankommen sollen.“