Holzminden (red). Seit 2012 ist der Landkreis Holzminden Kooperationspartner der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Das von Bundesbildungsministerium geförderte Programm der Stiftung soll Kindern naturwissenschaftliche und technische Themenaspekte in Kitas stärker vermitteln. Vom Landkreis wird das mit etlichen Workshops für die pädagogischen Fachkräfte koordinierend und finanziell unterstützt. Der heilpädagogische Kindergarten „Abenteuerland“ und der Sprachheilkindergarten „Quasselqualle“ der Lebenshilfe sind jetzt zusammen als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert worden. Eine entsprechende Plakette und eine Urkunde wurden von Melanie Hecker, lokale Netzwerkpartnerin der Stiftung „Haus der kleine Forscher“ an die Holzmindener Einrichtungen überreicht. Die Zertifizierung gilt für zwei Jahre bis zum März 2022.
An der Übergabe nahmen Susanne Gill als Vertretung des Vorstandes der Lebenshilfe Kreisvereinigung Holzminden e.V., Martina Rose als Leiterin des Sprachheilkindergartens „Quasselqualle“ Martina Rose sowie Nina Gill und Luisa Kühne als durchführende Pädagoginnen des Projektes teil. Kühne und Gill hatten die AG im Sommer letzten Jahres ins Leben gerufen. Acht Kinder, gemischt aus den Gruppen der beiden Kindergärten, beteiligten sich von August 2019 bis Februar 2020 am einem Abfall- und Recyclingprojekt. Gemeinsam mit dem kleinen Forschermaskottchen „Emil“ wurden die verschiedenen Abfall- und Müllsorten spielerisch besprochen, der Weg des Abfalls zur Mülldeponie kennengelernt und beispielsweise auch Dinge aus Altpapier, Plastik, Holz oder anderen recyclingfähigen Materialien gebastelt.
Zum Abschluss des Projektes machte die AG einen Ausflug in das Entsorgungszentrum der Abfallwirtschaft Holzminden. Johannes Antpöhler, Abfallberater der AWH, zeigte der Gruppe das gesamte Gelände mit den Containern für die Entsorgung unterschiedlicher Stoffe und Materialien, den Weg der Entsorgungsfahrzeuge bis zur Entladung sowie einen Müllwagen aus der Nähe. Zudem hatten die Kinder auch noch das Glück, einem Radlader beim Sortieren des Mülls und einem Sperrmüllwagen beim Entladen zusehen zu können. Als Erinnerung durfte jedes Kind ein Foto auf dem Trittbrett machen.
Nina Gill und Luisa Kühne bilden sich regelmäßig fort, um mit den Kindern auf Entdeckungsreise durch die Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu gehen. Gemeinsam beobachten und erforschen sie Phänomene im Alltag. Dabei werden auch eine Reihe weiterer Kompetenzen, die die Kinder für ihren späteren Lebensweg benötigen. Dabei geht es darum, eine lernmethodische Kompetenz, die Sprach- und Sozialkompetenz, die Feinmotorik und einen Zugewinn an Selbstbewusstsein und innerer Stärke zu fördern.
Über die Zertifizierung des Heilpädagogischen Zentrums der Lebenshilfe freut sich auch Barbara Fahncke, Jugendamtsleiterin beim Landkreis Holzminden. „Alle Kinder sind aus sich heraus neugierig und wollen die Welt um sich herum begreifen“, sagt Fahncke, „deshalb ist das Engagement in den Holzmindener Einrichtungen der Lebenshilfe, die Freude am Forschen bereits bei den Kleinsten zu fördern, eine tolle Sache!“ Dass eine solche Begeisterung für naturwissenschaftliche Phänomene bei den pädagogischen Fachkräften überhaupt aufkommt, liege nicht zuletzt auch an der Workshop-Leiterin für das Projekt „Haus der kleine Forscher“. „Melanie Hecker führt jeden Workshop mit großem Engagement durch und schafft es immer, ihre Begeisterung für naturwissenschaftliche Themen mit den Fachkräften in den Kita-Alltag zu tragen“, betont die Jugendamtsleiterin, „von diesem Engagement profitieren die Kinder, die Eltern, der Landkreis und die Lebenshilfe selbst.“
Foto: Lebenshilfe e.V