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Montag, 25. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Stadtoldendorf (rus). Die Gründung des Charlottenstiftes geht auf den Fabrikanten Max Levy zurück, Mitinhaber der Weberei A.J. Rothschild. 1901 stiftete er das Charlottenstift mitsamt Grundstück im Wert von 50.000 Mark an die Stadt Stadtoldendorf. Das Krankenhaus wird nach der Frau des Stiftes benannt und hat anfangs 22 Betten. 1933 wird es vorübergehend durch die Nationalsozialisten aufgelöst und wurde im Krieg als Kindergarten, Unterkunft des Reichsarbeitsdienstes, Ausländerlager und Ausländerkrankenhaus genutzt. 1946 erfolgte die Neueinrichtung nach Zustimmung der Militärbehörde mit rund 70 Betten für die Innere Abteilung. Die Erweiterung der Bettenzahl wurde seinerzeit durch Spenden und eine öffentliche Geldsammlung finanziert.

1949 folgt eine chirurgische Abteilung, 1952 wird ein Zweckverband gegründet, dessen Träger Stadt und Landkreis sind. Im September 1958 wurde der Grundstein zum Neubau des technischen Traktes gelegt, kurz darauf brachte man auch eine Gedenktafel des Stifters Max Levy wieder an. Nach der Einweihung des technischen Traktes im Januar 1960 folgte im September des gleichen Jahres das Richtfest des Bettentraktes West. Noch im selben Jahr wird ein Förderverein gegründet. 1962 wird das Charlottenstift um eine gynäkologische Abteilung erweitert und zwei Schwesternwohnheime feiern Richtfest. Das Bettenhaust Ost wird errichtet und im Herbst 1963 fertiggestellt, im gleichen Jahr wird der Zweckverband wieder aufgelöst und das Charlottenstift wird Kreiskrankenhaus.

In den nächsten Jahren finden viele weitere Erweiterungen statt, 1988 erfolgt eine große Modernisierung und der Neubau des Bettentraktes West. Ziel damals war es, das Charlottenstift zu einem „Krankenhaus der Zukunft“ zu machen. Auf diesem Weg dorthin wurde hier unter anderem das einzige Modellprojekt in Niedersachsen zur Integration von Naturheilverfahren und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) in ein Akutkrankenhaus durchgeführt. Zudem konnte das Krankenhaus später eine WHO-Zertifizierung erhalten und wurde damit in das deutsche Netz gesundheitsfördernder Krankenhäuser der Weltgesundheitsorganisation WHO aufgenommen.

Nachdem die Stadt Stadtoldendorf als Teilgesellschafter und der Landkreis Holzminden als Hauptgesellschafter des Charlottenstiftes zunehmend mehr Geld für den laufenden Betrieb aufwenden mussten, folgte dies schließlich zu einer Privatisierung des Krankenhauses. Nach einem erneuten Wechsel wurde 2012 Insolvenz angemeldet und damit die letzte Tür des Charlottenstiftes als Krankenhaus nach 113 Jahren geschlossen. Heute im Jahr 2019, fast 120 Jahre nach der Stiftung durch Max Levy, ist das Gebäude wieder im Besitz der Stadt Stadtoldendorf. Es dient als Gesundheitszentrum noch immer dem ursprünglich angedachten Zweck der Gesundheitsförderung, wenn auch nicht mehr als Krankenhaus.

Fotos: Stadtarchiv, rus

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