Kreis Holzminden (r). Vor der Kreistagssitzung, bei der die Entwidmung der Straße durch das Hooptal auf der Tagesordnung steht, erinnert der NABU noch einmal daran, dass die Feuersalamander Straßen und Waldwege nicht nur überqueren, sondern sie als wichtigen Teil ihres Lebensraumes nutzen: hier suchen sie nach Nahrung, z.B. Nacktschnecken, und finden ihre Paarungspartner. Manche Weibchen setzen im Herbst erst ihre Larven ab und wandern dafür zum Bach, während die Jungtiere vom Frühjahr das Wasser verlassen und den Landlebensraum erkunden. Besonders wenn es nach langer Trockenheit endlich mal wieder regnet, können die sonst eher dämmerungs- und nachtaktiven Feuersalamander auch tagsüber unterwegs sein.
Erhard Hartmann, der seit Jahren für den Naturpark Solling-Vogler Exkursionen zum Thema anbietet und auch in der Sendung „NaturNah - Die Retter der Salamander“ (noch zu sehen in der NDR-Mediathek) zu Wort kam, meldet seine Beobachtungen regelmäßig an den NABU und die Naturschutzbehörden. Im letzten Jahr hat er am 13. April zwischen 14.30 und 15.30 Uhr im Hooptal 34 überfahrene Salamander gefunden, einen Tag später noch einmal 17. Am 25. September waren es sogar 42 tote Feuersalamander! Diese Zahlen zeigen eindrücklich, wie bedeutend das Hooptal für die Lurche ist und dass eine nächtliche Straßensperrung im Frühjahr nicht ausreicht. Von einer ganzjährigen Sperrung würden auch andere seltene Tierarten profitieren, wie Schlingnatter, Geburtshelferkröte, Wildkatze, Eisvogel und Uhu. Und natürlich auch Wanderer und Radfahrer, die auf der kurvenreichen Straße immer wieder in gefährliche Situationen mit Autos oder Motorrädern geraten. Es gibt zwei alternative Routen, die Stadtoldendorf und Negenborn miteinander verbinden – ein sicherer Radweg fehlt jedoch. Die Straße durch das Hooptal bietet sich dafür an.
Foto: NABU