Holzminden (fw). Zu einem Vorfall bei dem sowohl ein Security Service als auch die Polizei zur Tat schreiten musste, ereignete sich Ende April dieses Jahres in der Kfz-Zulassungsstelle Holzminden. Am letzten Dienstag des Aprils betrat eine männliche Person gegen 15.30 Uhr, das heißt kurz vor Schließung der Zulassungsstelle, die Räumlichkeiten und bekundete lauthals seinen Unmut über die noch längere Menschenschlange und somit zu erwartender Wartezeit für ihn selbst. Da sie Person sich nicht beruhigen ließ und auch der Sicherheitsdienst aus rechtlichen Gründen einen Rauswurf mit körperlicher Berührung nicht veranlassen durfte, wurde umgehend die Polizei Holzminden verständigt, die dem Mann letztendlich das Hausverbot erteilte. Bereits seit Februar sei der Security Service auf Probe im Straßenverkehrsamt beschäftigt, um ein waches Auge auf die wartenden Kunden zu haben und gegebenenfalls die Situation zu entschärfen.
Der Zustand in der Zulassungsstelle sei seit geraumer Zeit heikel, erklärt Landrätin Schürzeberg in der Kreistagssitzung vom 24. Juni. Die Gesamtanmeldungen seien enorm gestiegen und zu bestimmten ‚Jahreszeiten‘ sei der Bedarf an Kfz-Zulassungen höher als normal und daher der Andrang auf der Dienststelle größer. Auch seien zum Beispiel die Anmeldungen der Wohnmobile gestiegen, vergleichsweise umfasse die Anmeldung hierfür eineinhalb Stunden, für ein Auto seien es lediglich zwanzig Minuten. Ebenfalls könne ein einzelner Autohändler nur durch Tagesanmeldungen für viele verschiedene Autos theoretisch den ganzen Betriebsablauf für andere Kunden lahmlegen. So komme eins zum anderen und zu unvorhergesehenen Situationen. Zu zusätzlichen Wartezeiten oder Ausfällen trug das neu eingeführte Bundesprogramm bei – Fortbildungen erforderten eine Schließung der Zulassungsstelle und Systemausfälle verhinderten einen reibungslosen Ablauf.
Doch nun wurde eine Taskforce eingeführt, um die Lage im Straßenverkehrsamt grundlegend zu ändern. Landrätin Schürzeberg erklärt, dass Maßnahmen bereits zusammengetragen und planungsmäßig erörtert wurden. Veränderungen, angefangen im Bereich der Wartezone bis hin zu erweiterten Öffnungszeiten, sollen den Andrang kleiner werden lassen. Auch eine verbesserte Abarbeitung der einzelnen Belange solle die Wartezeit verkürzen und das gesamte System vereinfachen. Arbeitsaufteilungen der einzelnen Schritte bis am Ende die gesamte Zulassung beendet sei, helfe dabei, die Warteschlangen zu entzerren und es so gar nicht mehr zu einer prekären Situation kommen zu lassen. Auch werde geprüft, ob die Gemeinde eventuell bereits Vorarbeiten übernehmen könnten, erklärt Schürzeberg weiter. Beispielhaft werde sich in den nahegelegenen Landkreisen umgeschaut, welche Arbeitsabläufe zu einem besseren System im Straßenverkehrsamt in Holzminden führen könnten.
Foto: fw
