Eschershausen (red/sl). Die Verkehrspolitische Diskussion bewege sich deutlicher in Richtung Elektromobilität, aber die Verbreitung der Fahrzeuge stocke noch, so die Ansicht der Westfalen Weser Energie-Gruppe. Um die Idee des Elektroautos weiter in Fahrt zu bringen und die Alltagstauglichkeit zu fördern, haben die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf und die kommunale Westfalen Weser Energie-Gruppe am Otto-Elster-Platz in der Stadt Eschershausen gemeinsam eine Ladestation mit zwei Ladepunkten aufgestellt. Sie wurde jetzt von Wolfgang Anders, Bürgermeister der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf und Hermann Gruppe, Bürgermeister der Stadt Eschershausen sowie Lars Germer Westfalen Weser Netz, offiziell in Betrieb genommen.
Eigentlich sollte die neue Ladesäule an der alten Mühle eingerichtet werden, aber wie Anders verriet, versteckten sich im Boden alte und nicht eingetragene Leitungen. Dieser Platz war somit ungünstig, aber mit dem jetzigen Standort habe die Samtgemeinde einen „optimalen Standpunkt“ gefunden, erzählte Anders bei der Einweihung der neuen Säule. Die Ladestationen haben jeweils eine Leistung von 22 kW. Wie Germer bekannt gab, können die Elektroautos im besten Fall in einer Stunde für die nächsten 100 Kilometer wieder aufgeladen werden. Tanken kann hier übrigens jeder mit einem Elektrofahrzeug, vorausgesetzt es hat einen EU-genormten Standardstecker Typ2. Die Freischaltung der Ladesäule erfolgt über die App „PlugSurfing“, über die auch die Abrechnung läuft. Der Nutzer muss sich dort einmalig registrieren und kann dann an der Tankstelle am Otto-Elster-Platz sofort laden. Für die Westfalen Weser Energie-Gruppe hat die Installation der Ladesäule zwei Aspekte. „Einerseits ist es unser Ziel, der Idee der Elektromobilität stärkeren Anschub zu geben und die Alltagstauglichkeit zu demonstrieren. Hier an einer zentralen Stelle wird Elektromobilität zu einem sichtbaren Alltagsgegenstand wie ein Computer oder Fahrradständer“, verdeutlicht Germer die Idee dieser Kooperation. „Gleichzeitig können wir die Elektromobilität den Nutzern näherbringen und zeigen, dass sie sich durch die gute Erreichbarkeit in den Alltag integrieren lässt“, ist sich Germer sicher.
Auch für die Verantwortlichen in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf lag es auf der Hand, sich beim Thema Elektromobilität zu engagieren. „Wir greifen damit ein ganz aktuelles Thema auf. Da wir uns schon einige Zeit mit dieser Frage beschäftigen, ist die Ladesäule ein erster konkreter Schritt. Gerade im ländlichen Raum ist es wichtig zu zeigen, dass die eigene Mobilität auch umweltschonend und zukunftsfest möglich sein kann“, verdeutlicht Samtgemeinde-Bürgermeister Anders. „Und das kann unter anderem auch im Zusammenhang mit Tourismus ein wertvoller Aspekt sein. Auf Dauer ist die saubere Elektromobilität für uns auch ein Stück Zukunftssicherung. Die Ladesäule ist so zentral gelegen, dass man die Zeit des Ladevorgangs nutzen kann, um einzukaufen, Erledigungen in der Stadtverwaltung oder einen kleinen Spaziergang zu machen“, ergänzt Grupe.
Abgas- und feinstaubfreier Autoverkehr für Innenstädte besonders wichtig
Die Fachleute der Westfalen Weser Energie-Gruppe gehen davon aus, dass sich Elektroautos ab 2020/2021 durchsetzen werden, da ab dann die Modellvielfalt erheblich zunehmen dürfte. Sie haben eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Antriebssystemen. Neben dem emissionsfreien Fahren in der Stadt und dem geringen Wartungsaufwand, machen E-Autos auch einfach Spaß beim Fahren. Die Westfalen Weser Energie-Gruppe investiert derzeit in die Installation von 200 Ladepunkten in OWL und Südniedersachsen, die sich zukünftig in einer durchschnittlichen Entfernung von circa 20 Kilometern zueinander befinden.
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