Südniedersachsen (r). Das frühlingshafte Wetter sorgt für Bewegung auf den Feldern. Die heimischen Zuckerrübenanbauer können in diesen Tagen unter guten Bedingungen die Zuckerrüben aussäen. Gleichzeitig sind die Rübenanbauer verärgert über unfaire Wettbewerbsbedingungen in der EU. Nach wechselhafter Witterung in den ersten Märzwochen hat sich die Wetterlage stabilisiert. Die Bedingungen sind jetzt gut, um die Zuckerrüben auszusäen. Der Geschäftsführer des Zuckerrübenanbauerverbandes Südniedersachsen e.V., Dirk Wollenweber, ist zufrieden mit dem Stand der Aussaat: „Der Boden ist vielerorts reif und die Rübensamen können jetzt in die Erde. Mit Aussaaten Ende März/Anfang April haben unsere Landwirte in den letzten Jahren gute Erfahrungen gemacht.“

Gleichzeitig müssen die Landwirte mit schwankenden Zuckerpreisen und unfairen Wettbewerbsbedingungen umgehen. Die historisch niedrigen Zuckerpreise des Vorjahres scheinen sich aufgrund der durch die Trockenheit 2018 bedingten knappen Ernte zu erholen und zeigen eine klare steigende Tendenz. Wollenweber dazu: „Mit schwierigen Marktbedingungen kennt sich die Branche aus und hat sich auf stärker schwankende Märkte eingestellt. Aber unzumutbar sind unfaire Wettbewerbsbedingungen innerhalb der EU!“

Denn politisch beeinflusste Verzerrungen nehmen weiter zu: Sonderbeihilfen für den Rübenanbau sowie Diskriminierungen und Ausnahmeregelungen beim Pflanzenschutz in anderen EU-Ländern führen zu massiven Wettbewerbsverzerrungen. Rübenanbauer und Zuckerwirtschaft fordern deshalb die Politik auf, endlich konsequent für einheitliche Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Zuckermarkt zu sorgen. „Wir wollen keine Sonderbehandlung, fordern aber Fair Play für unseren heimischen Rübenanbau“, so Wollenweber. „Wir hoffen auf baldige wirksame Änderungen, um auch zukünftig wettbewerbsfähig Zuckerrüben in der Region anbauen zu können.“

Hintergrund:

Der Zuckerrübenanbauerverband Südniedersachsen e.V. vertritt die Interessen von mehr als 800 Landwirten im Gebiet zwischen Hildesheim und Nordhessen und vom Südharz bis an die Weser bei Holzminden/Hameln. Die Verbandsmitglieder bauen Zuckerrüben vorrangig für die Nordzucker AG an und zum Teil zur Energiegewinnung in Biogasanlagen.

Foto: D. Wollenweber