Stadtoldendorf (rus). Die Gemeinde des Herrn Jesus Christus, derzeit ansässig in der Kampworth, baut an der Deenser Straße in Stadtoldendorf ihr neues Gemeindezentrum. Ein moderner Kirchenbau soll es werden, vieles dabei soll in Eigenregie entstehen. Bei der feierlichen Grundsteinlegung am Freitag waren viele Zuschauer zugegen, in Anwesenheit von Gemeindeleiter Johann Dück, Bürgermeister Helmut Affelt und Stadtdirektor Wolfgang Anders wurden die ersten Steine verfüllt und eine Zeitkapsel mit Reliquien der heutigen Zeit eingemauert. „Wir schätzen diese Maßnahme sehr“, erklärt Helmut Affelt.
Erschienen waren zahlreiche Gäste, viele Nachbarn und natürlich eine große Anzahl von Mitgliedern der eigenen Gemeinde, um bei diesem für die Gemeinde des Herrn Jesus Christus wohl einmaligen Augenblick dabei zu sein. Denn überdauern Kirchenbauten zuweilen nicht selten mehrere Jahrhunderte, wird der Bau einer neuen Kirche natürlich nicht alltäglich vollzogen. Neben einem großen Saal soll das neue Gemeindehaus später zusätzliche Möglichkeiten für diverse Veranstaltungen und Feierlichkeiten bieten, wie etwa zeitgleiche Gottesdienste, Konferenzen und Evangelisationen. Rundherum gibt es einen großzügigen Außenbereich sowie viele Stellplätze. Die Kosten für die Neubaumaßnahme werden von der Gemeinde selbst getragen.
150 Mitglieder zählt die Gemeinde des Herrn Jesus Christus heute, dazu kommen noch viele Kinder und Jugendliche, sodass es über 200 Menschen sind, die in der Kirche später ihr zweites Zuhause finden werden. Schon jetzt gestaltet sich der Wochenkalender der Freikirche sehr lebhaft, da gibt es beispielsweise Kinder- und Jugendgruppen, eine Sonntagsschule, einen Hauskreis und viele weitere Aktivitäten. Eigene Musikgruppen, wie etwa ein Chor und ein Kinderchor, sorgen für viel Musik in den eigenen Reihen und bei Veranstaltungen. Auch die Grundsteinlegung wurde von Darbietungen des gemeindeeigenen Chores musikalisch begleitet.
Die Gemeinde des Herrn Jesus Christus, im Übrigen eine von stolzen sieben verschiedenen Kirchen in der Homburgstadt, entstand im Jahr 1956 in Dshetygara in Kasachstan. Traf man sich anfangs noch in Privathäusern, wurde die Gemeinde irgendwann so groß, dass man 1985 ein erstes Gemeindehaus umbaute. 1990, nachdem die damalige Sowjetunion zerfallen war, siedelten viele nach Deutschland um. „Wir trafen uns hier alle wieder“, erzählt Johann Dück heute, der 1993 als Pastor der Gemeinde ebenfalls nach Deutschland umsiedelte. In Lenne nutzte die Gemeinde zunächst einen umgebauten Stall für ihre Zwecke, im Jahr 2000 zog man in die Kampworth nach Stadtoldendorf um. „Aufgrund stetigen Zuwachses reichen unsere Räumlichkeiten nur noch bedingt aus, um alle Gottesdienstbesucher zu fassen“, so die Gemeinde heute.
Ein Neubau war daher schon bald beschlossene Sache, nachdem die Eckpunkte abgesteckt und die Finanzierung gesichert waren. Einige Grundstücke nahm man in Stadtoldendorf genauer unter die Lupe, letztendlich entschied man sich für das Gelände eines früheren Autohauses in der Deenser Straße, wo bereits 2018 erste Arbeiten durchgeführt wurden. Es gibt auch einen ehrgeizigen Zeitplan: 2020, also schon im kommenden Jahr, könnte der Umzug erfolgen. „Wir werden dann zwar noch nicht fertig sein, ein erste Gottesdienst soll im Laufe des nächsten Jahres aber bereits hier stattfinden“, verrät ein Gemeindemitglied. Bis dahin sind allerdings noch viele Steine zu setzen.
Fotos: rus