Delligsen (st). „Es braucht einen ganzen Ort, um ein Kind zu erziehen“, dieses afrikanischer Sprichwort ist wohl der Leitsatz für die erfolgreiche Einweihung des Kindergartens „Rote Straße“ mit Familien- und Gemeindezentrums in Delligsen.

Begonnen wurde die Einweihung mit einer Andacht, ab 14 Uhr, in der St.-Georgs-Kirche, unter der Leitung von Landesbischof Dr. Christoph Meyns. Unter der Begleitung des Delligser Chors „VielHarmonie“ und der Mitwirkung von Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke und Kindergartenleiterin Silvia Seipelt.

In der Kirche nahmen zahlreiche Besucher aus dem Flecken Delligsen, einige Ratsmitglieder der Gemeinde, sowie die Landrätin Angela Schürzeberg, die Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landrätin Sabine Tippelt, Bürgermeister Dirk Knackstedt und die Architektin Silvia Leiffholdt, an der Andacht teil. Unter dem Gesang des Kirchenchors „VielHarmonie“ zogen die Mitglieder des Kirchenvorstands und die Gestalter des Gottendienstes in die St.-Georgs-Kirche ein.

Bereits in der Andacht wird allen Beteiligten zum Bau und zur Einweihung des Familen- und Gemeindezentrums viel Lob ausgesprochen. Dr- Christoph Meyns, Landesbischof der Braunschweigischen Landeskirche, findet dazu in seiner Segnung der Gemeinde treffende Worte: „Nur wenn Familien einen Ort haben, wo sie Unterstützung erfahren, besteht die Chance, dass die Gemeinde eine Umgebung bildet, wo Kinder wohlbehütet aufwachsen.“ , und beschreibt damit die Aufgabe des neuen Zentrums.

Was es heißt sich ehrenamtlicht und engagiert für etwas einzusetzen und es zu verwirklichen bewies wohl über die gesamte Bauzeit der Vorsitzende des Kirchenvorstands Carsten Schillert. So stellte er seine eigene Familie während der vierjährigen Bauzeit in den Hintergrund und überwachte mit Argusaugen die Verwirklichung des Zentrums. Hierfür wurde ihm und seiner Familie, seitens des neuen und des alten Kirchenvorstands der St.-Georgs-Kirche, großen Lob und ein riesen Dankeschön ausgesprochen.

Die gesammelte Kollekte nach der Andacht ist für Mediengestaltung im Familienzentrum gedacht.

Im Anschluss der Andacht trafen sich die zahlreichen Besucher vor dem Eingang des Zentrums ein. Es war in den verschiedenen Reden Zeit um Danke zu sagen. So freute sich zunächst Carsten Schillert über die Eröffnung und dankte ebenfalls noch einmal seiner Familie, den Vorstandsmitgliedern und insbesondere den vergangenen Kirchenvorständen, ohne deren finanziellen Rücklagen ein Bau nicht Möglich gewesen wäre. Ebenfalls sprach er Dank an den Gemeinderat, die Verwaltung und alle haupt- und ehrenamtlichen Funktionäre aus. Somit auch der katholischen Kirchengemeinde und der Grundschule in Delligsen, die während der Bauphase Räumlichkeiten für verschiedene Veranstaltungen und Kurse zur Verfügung stellten. Schillert wollte aber auch an die erinnern, die zur Einweihung nicht mehr vor Ort sein konnten. Insbesondere an Hans Hohmeister, der immer ein Unterstützer des Projekts war und die Einweihung nun leider nicht mehr miterleben konnte.

Zur Übergabe des Gebäudes musste sich die niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung Birgit Honé entschuldigten und durch Heike Fliess vertreten lassen. Diese sprach großes Lob an die Gemeinde Delligsen und das Familienzentrum aus. Hierbei betonte sie auch, dass man an diesem Projekt sieht, dass die bezuschussten Gelder an der richtigen Stelle eingesetzt worden sind.

Auch Landrätin Angela Schürzeberg lobte das Gemeinde- und Familienzentrum und gibt an, dass dies ein Vorzeigeprojekt für den gesamten Landkreis ist und es auch überregionale Wirkung entfacht, da es, insbesondere für die Kinder, unterschiedliche Fördermöglichkeiten möglich macht.

Mit der Eröffnung des Kindergartens „Rote Straße“ erreicht der Flecken Delligsen allgemein Spitzenwerte in der Kinderbetreuung, dabei ist die Betreuungsquote der unter 3-jährigen aber hervorzuheben, denn hier ist der Flecken Delligsen, mit über 30% der Betreuungsplätze, nun Spitzenreiter im Landkreis Holzminden.

Selbstverständlich kam Frau Schürzeberg nicht mit leeren Händen und übergab der Kindergartenleiterin Silvia Seipelt eine XXL-Version des Spiels „Mensch ärgere dich nicht“.

Die Landtagsabgeordnete und Delligserin Sabine Tippelt konnte sich dem Lob an die Betreuung der Kinder in Delligsen nur anschließen und lobte auch vor allem die Arbeit der Architektin Leiffholdt, die das Zentrum so geschaffen hatte.

Dies solle nun einen Schutzraum und einen Rückzugsort für Kinder und ihre Familien darstellen, denn das Bieten einer Familie ist der Beruf der gesamten Gesellschaft, stellte Tippelt dar.

Sie sei stolz darauf, in einem aufstrebenden Ort, wie es Delligsen ist, leben zu dürfen und wird im Landtag von der erfolgreichen Umsetzung des Projekts berichten. Doch sie betohnt auch, dass zu einem aufstrebenden Ort nicht nur eine gute Kinderbetreuung gehört, sondern auch die Schulen. Auch diese sind mit den Grundschulen in Delligsen und Grünenplan und der weiterführende Oberschule in Delligsen zu finden. Um diese, insbesondere die weiterführende Schule, in Delligsen halten zu können, wird sie sich mit aller Kraft dafür einsetzen und,mit allen Ellenbögen die sie hat, für den Bestand kämpfen.

Dirk Knackstedt, Bürgermeister des Flecken Delligsen, war ebenso wie seine Vorrednerinnen sehr Stolz auf den Kindergarten „Rote Straße“ mit Familien- und Gemeindezentrum. Auch er dankte allen Mitwirkenden des Baus, ganz besonders der Pastorin Sandra König, ihrer Vertretung Paul-Gerhard Feilcke, der Landeskirche und dem Landkreis für die finanzielle Unterstützung, dem KiTa-Team und dem Kirchenvorstand. Er ist es auch, der das afrikanische Sprichwort anbringt: „es braucht einen ganzen Ort um ein Kind zu erziehen“, und der Zusammenhalt der Delligser ist wohl das beste Beispiel dafür. So wünscht Knackstedt den Kindern viel Spaß im neuen zu Hause und den Erziehern viel Erfolg.

Das Schlusswort der Redner hatte die Architektin des Gebäudes Silvia Leiffholdt. Sie dankte vor allen denen, die sie jeden Tag, seit April 2014, auf der Baustelle unterstützt haben. Dies seien jedoch nicht nur die Firmen, sondern vor allem die Menschen, Mitarbeiter und Lehrlinge. Sie ist stolz darauf, dass sie mit dem Bau nicht nur vielen Kindern eine gerechte Betreuung schaffen konnte, sondern auch acht weitere Arbeitsplätze für Erzieher/innen, die die Kinder in Obhut nehmen können.

Nach den Reden zur Gebäudeübergabe, leitete Schillert zum Bandschneiden zur Eröffnung des Gebäudes über. So nahmen sich der Ladesbischof Dr. Christoph Meyns, Landrätin Angela Schürzeberg, Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser Heike Fliess, Bürgermeister Dirk Knackstedt, Kindergartenleiterin Silvia Seipelt, Architektin Silvia Leiffholdt und Kirchenvorstandsvorsitzender Carsten Schillert den Scheren an und durchschneideten das Band in den delligser Farben gelb-blau.

Für eine Menge Aktionen im und um das neue Gebäude sorgten die verschiedenen Gruppen der Kirchengemeinde, die Kindergartenkinder und ihre Erzieherinnen, sowie das DRK und die Jugendfeuerwehr Delligsen.

Das besondere Highlight lieferte hierbei die Tombola, die durch den Kirchenvorstand und zahlreiche Sponsoren organisiert wurde, so das jedes Los einen Gewinn mit sich brachte.

Auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt, so das keine Wünsche offen blieben.

Den Abschluss gestalteten dann jedoch die Hauptakteure des Tages, die Kinder. Mit einer musikalischen Andacht, um 17 Uhr, vom Kindergartenchor und dem Chor der „Georgsspatzen“ wurde das Programm noch einmal abgerundet und für jeden Besucher, egal ob groß oder klein, etwas geboten.

Als Resümee lässt sich an solch' einem Tag also festhalten, dass sich ein Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinde immer bezahlt macht und sich mit solchen Momenten, wie an diesem Samstag, bewährt.

Fotos: Eileen Stiehler