Grünenplan (r). Im Rahmen des Patenschaftsprojekts reisten unlängst zwei Vertreter der Auslandshilfe Grünenplan e.V. in die Partnerstadt Lutsk in der Westukraine, um die Familien zu besuchen und die Hilfe persönlich zu überbringen. Bernd Reimann als erster und Stephan Willudda als zweiter Vorsitzender des Vereins kamen nach vier Tagen mit wichtigen Informationen wieder zurück nach Deutschland.

„Wir haben großes Elend gesehen, freuen uns aber auch, dass sich einige Patenkinder, die wir seit Jahren unterstützen, sehr positiv entwickelt haben“, sagt Reimann. So hat zum Beispiel die achtzehnjährige Katja ihre Ausbildung abgeschlossen und kann auf eigenen Füßen stehen, wenn ihre Oma, die einzige Bezugsperson, die sie hat, einmal nicht mehr da ist. Katja arbeitet jeden Tag sechzehn Stunden als Tellerwäscherin und verdient umgerechnet 120,00 € im Monat. Geld, das immerhin für eine eigene Wohnung und das Lebensnotwendigste reicht. Die junge Dame scheidet daher aus der Patenschaft aus, so dass der Verein neuen Kindern helfen kann.

„Eine wichtige Aufgabe für uns bestand in diesen Tagen darin, neue Familien kennenzulernen und die Bedürftigkeit zu prüfen“, führt Stephan Willudda aus. „Unsere Kontaktperson, die Germanistikprofessorin Lena, hatte sich bereits im Vorfeld der Reise bei den ukrainischen Behörden erkundigt und neue Adressen ausfindig gemacht.“. Was die beiden dann vor Ort gesehen haben, übersteigt beinahe jegliche Vorstellungskraft: verarmte, hilflose Kinder, die in schlimmsten hygienischen Verhältnissen aufwachsen und jede Nacht auf einem Lager von Lumpen verbringen müssen. Die Auslandshilfe Grünenplan e.V. finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden sowie den Erlösen der monatlichen Altpapiersammlung im Ort. Jedes der zurzeit siebzehn Patenkinder bekommt einmal im Jahr von seinem Paten einen Betrag von einhundertzwanzig Euro, den der Verein mit der gleichen Summe aufstockt. Von diesem Geld können sich die Familien in der Ukraine eine Zeit lang mit dem Wichtigsten versorgen oder zum Beispiel die Schulverpflegung bezahlen.

In diesem Jahr bekamen zusätzlich sechs Omas, die ihre verwaisten Enkel großziehen, jeweils dreißig Euro Unterstützung aus dem Verkaufserlös des Grünenplaner Vereins „Stricken mit Herz“. Auch hierüber war die Freude sehr groß. Wer mehr über die Arbeit der Auslandshilfe wissen möchte, kann sich unter Tel. 05187/7410 an Bernd Reimann oder 50187/3667 an Stephan Willudda wenden. Die Auslandshilfe wird auch auf dem Fest der Grünenplaner Vereine am 23. Juni mit einem Informationsstand vertreten sein. Dort werden Fotos aller Patenkinder gezeigt.

Fotos: Auslandshilfe Grünenplan e.V.