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Montag, 25. August 2025 Mediadaten Fankurve
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Holzen (haa). Viele junge Menschen haben nach ihrem Schulabschluss noch keine Antwort auf die Frage: „Was kommt jetzt?“ Unsicherheit und fehlende Orientierung machen den Einstieg in den beruflichen Werdegang oft schwer. Mit dem Bundesfreiwilligendienst soll die Zeit sinnvoll genutzt werden, um sich selbst besser kennenzulernen und eigene Interessen zu entdecken oder erst zu entwickeln. Das Bildungszentrum Ith bietet den Freiwilligen vielfältige Seminare, in denen dieser Ansatz umgesetzt wird. 

CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatsekretärin des Bildungsministeriums, Mareike Lotte Wulf, besuchte die Einrichtung am vergangenen Donnerstag und machte sich einen Eindruck davon, welche Wirkung die Arbeit auf die Seminarteilnehmenden hat. Begleitet wurde sie von den CDU-Politikern Lucian Kubas, Yvonne Niemeyer und Markus Wendrich, sowie von Michelle Kortz, der Öffentlichkeitsbeauftragten der Staatssekretärin. 

Zu Beginn traf Wulf auf die Leiterin des Bildungszentrums, Stephanie Lavorano, sowie auf die Abteilungsleiterin der Freiwilligendienste im BAFzA, Inga Beinke. Ebenfalls anwesend waren der Referatsleiter des BAFzA, René Danz, und die Dozentin Dr. Nadine Freund. In diesem Gespräch entstanden offene Worte und eindrucksvolle Berichte aus der Arbeit des Bildungzentrums. Thematisiert wurde sowohl die persönliche Weiterentwicklung als auch der Vergleich zum früheren Zivildienst. Es ging um die Frage: Welcher Unterschied wird deutlich, wenn jemand freiwillig einen Dienst leistet oder durch staatliche Vorgaben verpflichtet ist. 

Lavorano, Beinke und Freund haben selbst keine Erfahrungen aus der Zeit der Wehrpflicht, spüren aber ein großes Interesse der Freiwilligen. „Wir merken, dass die Teilnehmenden motiviert sind, sich mit verschiedenen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen – insbesondere, wenn es sich um alltagsnahe Themen handelt“, berichtet Freund. Der Freiwilligendienst konfrontiere die jungen Menschen mit Aufgaben, die sie bisher nicht kannten. Dies sei ein zentraler Bestandteil des Lernens und der Entwicklung neuer Kompetenzen. 

Dabei gehe es nicht nur um kognitives Lernen, auch die Stärkung sozialer Fähigkeiten sei ein Erfolg. „Wir erleben oft, dass junge Menschen zunächst sehr ängstlich und unsicher sind. Doch im Laufe ihrer Seminarausbildung gewinnen sie häufig Selbstvertrauen und Offenheit“, erklärt Lavorano. Auf die Frage, warum junge Erwachsene zunehmend ängstlich seien, nennt Freund die Coronazeit als einen wichtigen Faktor: „In einer der wichtigsten Phasen ihres Lebens waren sie vom gesellschaftlichen Leben abgeschnitten und fühlten sich oft einsam.“ Ein weiterer Faktor sei die allgemeine Unsicherheit in der heutigen Welt, die sich auf die jungen Menschen projiziert. 

Umso wichtiger sei ein Ort wie das Bildungszentrum, an dem gemeinsamer Austausch im Vordergrund steht. In den Seminaren sollen sich Gruppen bilden, die die Vielfalt der Teilnehmenden widerspiegeln und das Wir-Gefühl stärken. Neue Perspektiven und Meinungen gehören zum Kern der Idee, offene und sachliche Diskussionen über gesellschaftliche oder politische Themen zu führen. „Hier wird niemand bewertet oder benotet wie in der Schule. Das nimmt enormen Druck“, betont Lavorano. Jeder könne sich beteiligen, muss es aber nicht – getreu dem Motto: „Alles kann, nichts muss.“ 

Fragen wie „Welche Fähigkeiten habe ich?“ oder „Wo liegen meine verborgenen Talente?“ werden im Seminar beantwortet. Das erleichtert auch die berufliche Orientierung, denn wer seine Stärken kennt, öffnet sich neue Wege. Gespräche mit anderen Teilnehmenden helfen manchen sogar, neue Berufe zu entdecken, denen sie sich später widmen möchten. „Unser Ziel ist es, dass viele von ihnen am Ende ausbildungsreif sind und wissen, wie es für sie weitergeht. Viele Teilnehmer spiegeln uns diesen persönlichen Erfolg wider“, erzählt Beinke. 

Im Anschluss hatten die Besucher die Möglichkeit, in ein Seminar hineinzuschnuppern. In einem Stuhlkreis reflektierten die Teilnehmenden den Nutzen ihres Freiwilligendienstes. Auf einer Tafel standen unter dem Stichwort „Vorteile“ Begriffe wie „Gap Year“, „Verantwortung“, „Erfahrungen“ und „Struktur“. Die jungen Erwachsenen schätzten die beruflichen Erfahrungen an ihren Einsatzstellen und sahen darin eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. „Es ist gut, nach der Schule erst einmal zu sich zu finden und dennoch eine gewisse Struktur zu haben“, schildert eine Teilnehmerin. 

Verbesserungsvorschläge der Teilnehmenden betrafen unter anderem das Taschengeld, die Übernahme von Fahrkosten durch die Einsatzstellen, festgelegte Arbeitszeiten sowie eine Vorabkontrolle der Einsatzstellen, um den Lerneffekt zu garantieren. Die Parlamentarische Staatssekretärin hörte hierbei besonders aufmerksam zu. 

Mit dem Besuch in Holzen setzte Mareike Lotte Wulf ihre Sommertour „Sommer mit Herz“ fort, bei der sie in den kommenden Wochen verschiedene soziale Einrichtungen besucht, die auch durch das BMBFSFJ unterstützt werden. Ihr Ziel ist es, die Menschen vor Ort ins Gespräch zu bringen, ihre Arbeit sichtbar zu machen und Impulse für die politische Arbeit mitzunehmen. 

Wulf zeigte sich sichtlich begeistert von der Arbeit des Bildungszentrums und betonte die Bedeutung solcher Einrichtungen und engagierter Menschen: „Ich halte es für sehr wichtig, dass wir Zentren und vor allem Menschen haben, die junge Erwachsene auf ihrem Weg unterstützen.“ Sie kann sich künftig sowohl ein Gesellschaftsjahr als auch ein freiwilliges Handwerksjahr vorstellen, das dem Katastrophenschutz dienen und die Förderung von Handwerksberufen unterstützen würde. Geprüft wird zudem die Einführung einer Schüler-ID auf Bundesebene, damit Berufsberater auf relevante Informationen und Interessen der jungen Menschen zugreifen und gezielt Empfehlungen geben können. 

Nicht nur die Freiwilligen lernen etwas über sich selbst, auch die Lehrenden profitieren. „Ich dachte immer, ein Beruf mit engem Kontakt zu Menschen sei nichts für mich. Doch die Arbeit hier hat mir das Gegenteil gezeigt. Ich habe viele neue Seiten an mir entdeckt und mich persönlich weiterentwickelt“, berichtet Freund. Das Bildungszentrum Ith ist somit ein Lern- und Erfahrungsort für alle Beteiligten.



Fotos: haa

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