Holzminden (lbr). Die geplanten Veränderungen der Schulstruktur im Landkreis Holzminden schreiten voran und stoßen bei den Fraktionsvorsitzenden im Kreistag auf positive Resonanz. Grund hierfür seien die gestiegenen Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr, die als Bestätigung für den eingeschlagenen Weg gewertet werden.
Trotz der laufenden Bürgerbegehren in Bodenwerder und Stadtoldendorf bekräftigten die Fraktionsvorsitzenden Dirk Reuter (SPD), Uwe Schünemann (CDU), Hermann Grupe (FDP), Peter Ruhrwedel (Bündnis 90/Die Grünen), Wilfried Steinmetz (UWG) sowie der stellvertretende Sprecher der Ampel-Gruppe, Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen), dass sie gemeinsam an den geplanten Maßnahmen festhalten wollen. „Wir liegen voll im Zeitplan“, erklärte Reuter.
Die neue Schulstruktur umfasst vier zentrale Projekte: die Erweiterung der Förderschule für Geistige Entwicklung in Bodenwerder, den Neubau der Oberschule in Delligsen, einen Anbau für die Oberschule Holzminden sowie die Verschmelzung der Schulen aus Bodenwerder, Stadtoldendorf und Eschershausen zu einer neuen Oberschule mit gymnasialem Zweig in Eschershausen. Durch die Modulbauweise sollen Kosten und Bauzeiten deutlich reduziert werden.
Besonders die geplante Schule am Vogler in Eschershausen, die ein neues pädagogisches Konzept und den Rotmilan als Wappentier trägt, erhalte bereits jetzt Zuspruch in Form der steigenden Anmeldezahlen an der HRS Eschershausen. Für das kommende Schuljahr haben sich dort 50 Schülerinnen und Schüler angemeldet, nahezu eine Verdopplung. Ähnliche Entwicklungen gibt es in Delligsen. In Bodenwerder und Stadtoldendorf seien die Zahlen stabil. Dass sich moderne und neue Schulgebäude auszahlen sehe man auch an der Entwicklung das Campe-Gymnasium in Holzminden mit Anmeldezahlen von ehemals 90 auf nun 150 Schülerinnen und Schüler.
„Die Eltern wollen moderne Schulen für ihre Kinder“, resümierte Reuter. Uwe Schünemann ergänzte, dass mit den aktuellen Maßnahmen eine Abwanderung in andere Landkreise gestoppt worden sei.
Die geplanten Investitionen seien nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft. So sollen die Lebenszykluskosten für die gemeinsame Oberschule in Eschershausen rund 40 Millionen Euro günstiger ausfallen als bei der Beibehaltung der drei bisherigen Standorte.
Sollte eines der Bürgerbegehren Erfolg haben, befürchten die Fraktionsvorsitzenden eine Rückkehr zu „langjährigen fruchtlosen Schuldiskussionen“, wie Peter Ruhrwedel betonte. Investitionen in moderne Schulen würden dann gestoppt. Hermann Grupe äußerte Unverständnis gegenüber dem Misstrauen in eine solch breit getragene politische Entscheidung.
Die detaillierten Pläne und Kosten werden im gemeinsamen Bau- und Schulausschuss des Kreises am 21. August vorgestellt.