Delligsen (red). Bei der Kommunalwahl am 12. September kandidieren BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auch erstmals in der Hilsmulde. Das ergab jetzt eine Aufstellungsversammlung in der Alten Schmiede in Delligsen.Mit dabei waren auch der Bundestagskandidat für den Landkreis Holzminden Helge Limburg und der Landtagsabgeordnete Christian Meyer.
Die Grünenplanerin Juliane Kirk-Siebke steht auf Platz 1 der Grünen Liste im Wahlbereich Delligsen-Eschershausen-Stadtoldendorf für den Kreistag und möchte sich dort vor allem für den Neubau und Stärkung der Oberschule Delligsen stark machen. Sie hatte die Grünen im Kreistag überzeugt, sich vor allen anderen Parteien für den jetzt beschlossenen Neubau im Schulverbund mit Duingen stark zu machen. Vorher hatte die Verwaltung eine Aufgabe des Schulstandortes Delligsen empfohlen und wütende Proteste in der Gemeinde ausgelöst, die letztlich erfolgreich waren. „Ich stehe zur guten und beliebten Oberschule Delligsen und möchte im Kreistag dafür sorgen, dass die 2022 beginnende Baumaßnahme auch gut umgesetzt wird“, so Kirk-Siebke, die beruflich als Koordinatorin für Schulinklusion und Arbeitsassistenz arbeitet.
In der Einheitsgemeinde Delligsen treten erstmals drei Frauen und ein Mann für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an. Es ist die erste Kandidatur der Grünen in Delligsen überhaupt. Neben Juliane Kirk-Siebke sind es der bekannte auf E-Autos umgestellte Taxi-Unternehmer Sören Völkel aus Delligsen, sowie Simone Wichmann und Heidi Kubal.
Juliane Kirk-Siebke und Simone Wischmann treten auch als Frauen-Duo für den Ortsrat Grünenplan an.
Neben den Schulen und Kindergärten wollen die Grünen sich vor allem für mehr Klima- und Naturschutz in der Gemeinde stark machen. Dazu gehören die Nutzung Erneuerbarer Energien auf öffentlichen Gebäuden und die Beratung von Unternehmen zum Klimaschutz. Windenergieanlagen im Hils-Wald lehnen die Grünen klar ab. Stattdessen soll es mehr Begrünung und insektenfreundliche Blühflächen in der Gemeinde geben.
Auch der ÖPNV in der Hilsmulde muss verbessert werden. Zum einen durch Bürgerbussysteme, Mitfahrbörsen, aber auch durch eine bessere Anbindung Richtung Eschershausen und Holzminden. Dazu sollte auch ein Beitritt Delligsens zum Tarifgebiet des ZVN erfolgen. „Es kann nicht sein, dass wir hinter dem Roten Fuchs vom Verkehrsverbund Südniedersachsen abgeschnitten sind“, erklärte Kirk-Siebke. Der Landkreis Holzminden war dem Verkehrsverbund Südniedersachsen beigetreten, aber ohne die Einheitsgemeinde Delligsen. Die Fahrttarife etwa für die Strecke Holzminden-Göttingen wurden massiv gesenkt. Keine Fahrtstrecke kostet mehr als 5 Euro, jedoch ist Delligsen davon abgeschnitten. Das will Juliane Kirk-Siebke vor allem durch ihre Spitzenkandidatur auf der Kreistagsliste ändern.
Sorgen macht sich Sören Völkel vor allem um den Ausbau der Bauschuttdeponie Delligsen. „Hier wurde vom Landkreis ohne Information der Bevölkerung die Zahl der abzulagernden giftigen Stoffe deutlich erhöht. Das kritisieren wir und wollen den Schutz der Bevölkerung und der Umwelt verbessern.“ Der Landkreis Holzminden hatte 2018 den Abfallartenkatalog der Deponie Delligsen von 10 Abfallarten, darunter eine gefährliche (Asbest) auf jetzt 53 Abfallarten, davon 16 gefährliche Stoffe erweitert. Die Grünen in Delligsen fürchten nun überregionalen Giftmülltourismus nach Delligsen.
Ziel der Grünen in der Einheitsgemeinde ist die Schaffung von mehr Barrierefreiheit z.B. im Rathaus. „Hier brauchen wir mehr Anstrengungen für effektive Inklusion und barrierefreien Wohnraum“, so Kirk-Siebke. Sinnvoll sei auch die Belebung der Gemeinden durch den geplante Feierabendmarkt für alle Altersstufen. Auch sollten EU-Fördermittel stärker für die Regionalentwicklung und Tourismus in der Hilsmulde genutzt werden. „Die nächste EU-Förderperiode startet 2023. Diesmal wollen wir beim Programm LEADER dabei sein und sollten uns gut vorbereiten“, sagte Kirk-Siebke. Die Ith-Hilsregion habe gerade auch für den Tourismus, Freizeit und Erholung viel zu bieten, so die Grünen.
Foto: Grüne