Landkreis Holzminden (red). Hinter den Kulissen wurde kräftig verhandelt. Nunmehr haben sich der Landrat, die Fraktionen von CDU und SPD unter Beteiligung der FDP Fraktion auf ein Konzept zur künftigen Schulstruktur im Landkreis Holzminden geeinigt. „Wir sind erleichtert, dass der von uns initiierte Bildungsgipfel zu einem fraktionsübergreifenden Ergebnis führt“, freut sich der Vorsitzende der CDU Kreistagsfraktion Uwe Schünemann. „Leider haben sich die Grünen durch unrealistische und schulgesetzwidrige Vorschläge einem Kompromiss verweigert“. Die CDU habe von Anfang an drei zentrale Ziele verfolgt: Bildungsqualität erhöhen, moderne Standorte schaffen und Folgekosten senken. Das werde nunmehr erreicht.
„Durch eine zentrale Sekundarschule mit einem gymnasialen Zweig für die Samtgemeinden Eschershausen/Stadtoldendorf und Bevern wird das Bildungsangebot entscheidend erweitert,“ so Sabine Echzell als Vorsitzende des Kreis- Schulausschusses. Das pädagogische Konzept solle durch eine hochkarätig besetzte Fachkommission in den nächsten Monaten erarbeitet werden. Erst dann könne über die Schulform und den Standort entschieden werden. „Nicht die Standortfrage ist entscheidend, sondern die Methodik, wie die Schülerpersönlichkeit gestärkt und die Ausbildungsfähigkeit erreicht werden kann“, findet die CDU Kreistagsabgeordnete. Die CDU Kreistagsfraktion hat in den letzten Monaten intensive Gespräche mit den Schulvorständen aller weiterbildenden Schulen und den politischen Entscheidungsträgern vor Ort geführt. „Wir haben uns davon überzeugt, dass sowohl in Bodenwerder als auch in Delligsen zukunftsfähige Oberschulen entstehen können,“ ist sich Uwe Schünemann sicher. Neben den bereits vorhandenen zeitgemäßen pädagogischen Konzepten seien dringend moderne Räumlichkeiten erforderlich. Entscheidend dabei sei aber eine stärkere Einbindung der Kommunen. Die zugesagte Beteiligung sowohl an den Investitionskosten als auch an den Bewirtschaftungskosten seien ein beeindruckendes Bekenntnis zum Schulstandort.
„Ein hoffnungsvolles Signal sind die vielfältigen Aktionen der Bevölkerung und der Wirtschaft an den jeweiligen Standortgemeinden in den letzten Wochen“, finden die CDU Kreistagsabgeordneten Lutz Tekluck und Friedrich Wilhelm Schmidt übereinstimmend. Wenn diese positive Stimmung durch die in Aussicht gestellten Investitionen anhält, könne die zu hohe Abwanderung der Schülerinnen und Schüler in andere Landkreise gestoppt werden.
Erste Priorität bei der Umsetzung des Schulkonzeptes müsse eine optimale Unterbringung der Förderschule Geistige Entwicklung haben. Die CDU habe bei den Vorstellungen der Schulleitung genau hingehört: Wichtig sei ein Standort in einem Mittelzentrum mit Anbindung an die Innenstadt, Einbindung in ein Schulzentrum und die Verzahnung mit den Akteuren der Inklusion. In Eschershausen könnten alle drei Bedingungen gut erfüllt werden. Deshalb habe die CDU Fraktion vorgeschlagen, neben der Förderschule auch die Sprachheilklassen, das Regionale Zentrum für Inklusion, das Büro der Bildungsregion, die Schulpsychologen und die Erziehungsberatungsstelle im Schulzentrum Eschershausen unterzubringen. Das bereits beschlossene Raumkonzept könne durch einen Anbau realisiert werden.
Nur durch die mutigen Vorschläge des Landrates und die Vorlage exakter Zahlen konnte nach Ansicht der CDU konstruktiv über eine künftige Schulstruktur beraten werden. In den kommenden Wochen komme es nunmehr darauf an, das vorgelegte Konzept mit allen Akteuren intensiv zu beraten. Der Grundsatzbeschluss werde am 14. Dezember 2020 im Kreistag zur Abstimmung gestellt. Damit könne nach einer über zehnjährigen Auseinandersetzung endlich durch einen breiten Konsens in die Modernisierung von zukunftsfähigen Schulen investiert werden.