Holzminden (lbr). Die Mehrheit der Mitglieder des Bauausschusses gaben am gestrigen Dienstagabend, 18. Februar, grünes Licht für die Neubaupläne der Hochschule HAWK an der Böntalstraße. Sie stimmten mit klarer Mehrheit der Beschlussvorlage der Verwaltung zu, in der es heißt: „Der von der HAWK präferierte Standort an der Böntalstraße wird unterstützt.“ Die endgültige Entscheidung muss jedoch der Rat, in der nächsten Sitzung Anfang März, treffen.

Mehrere Einwohner der Stadt bekundeten ihre Bedenken zum Standort im Rahmen der Einwohnerfragestunde. „Die Bürgerschaft der Stadt spaltet sich“, gab eine Bürgerin zu bedenken. Elke Leukel, Vorsitzende des Seniorenbeirates fragte, was dagegensprechen würde den Bürgerwillen einzuholen, denn gerade viele ältere Menschen würden die Teichanlagen als Naherholungsort nutzen und schätzen. Auch die Fraktion der Grünen sprach sich für eine Bürgerbefragung aus. „Warum sollen wir dieses Instrument nicht nutzen?“, so Peter Ruhwedel (Grüne). Auch Manfred Günther vom Seniorenbeirat betonte wie wichtig, gerade für Ältere und Menschen mit Behinderungen, die Teichanlagen seien und dass ein Stück grüne Lunge im innerstädtischen Bereich verloren gehen würde.

Martin Gumpert (SPD) wies darauf hin, dass die Hochschule schnell einen Neubau bräuchte und die Standorte Hildesheim und Göttingen schon in den Startlöchern stehen würden, wenn Holzminden noch länger bräuchte. Achim Burgstaller (SPD) bedauerte, dass die Positionen bereits so festgefahren seien, obwohl das Verfahren noch gar nicht laufen würde. „In einem Bauleitverfahren wird alles abgewogen“, erklärte Burgstaller. Werner Friedrich (CDU) sprach sich im Namen seiner Partei für den Standort an der Böntalstraße aus. „Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, sagte Gerd Schläger (GFH) der selbst Pate der Teichanlagen sei, doch ebenfalls hinter der HAWK stehen würde.

Mit einer Gegenstimme empfiehlt der Bauausschuss damit die Vorlage der Verwaltung und unterstützt damit den Standort an der Böntalstraße.

Zum Hintergrund: Die Hochschule braucht mehr Platz - ein Neubau muss her. Die HAWK arbeitete drei Varianten an unterschiedlichen Standorten aus, an denen ein neues Gebäude entstehen könnte. Favorisiert wird aktuell die Variante drei: Ein Turm an der Böntalstraße neben den Teichen. Diese Idee sei sowohl die wirtschaftlichste Lösung als auch die mit dem größten Nutzen für die Hochschule. Doch viele Holzmindener Bürger bangen um ihren Park und würden lieber eine Umsetzung der zweiten Variante, einen Anbau auf dem Parkplatz Billerbeck, sehen. Jedoch wäre diese Option teurer und es gäbe weniger Parkmöglichkeiten.

Foto: Brümmer