Eschershausen-Stadtoldendorf (kp/red). Am 21. Oktober 2018 sind Samtgemeindebürgermeisterwahlen in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf. Wir haben die drei Kandidaten befragt - hier Teil 2 des Interviews.
Sind Sie bereits politisch aktiv? Wenn ja, seit wie vielen Jahren und welche Stationen haben Sie in dieser Zeit geprägt?
Wolfgang Anders: Ich bin seit 1977 in der Kommunalverwaltung tätig und arbeite seither mit den verschiedenen Fraktionen, allein schon berufsbedingt, zusammen. Mein Ziel ist, als Samtgemeindebürgermeister überparteilich tätig zu sein. Mit meinem Amtseid habe ich erklärt, dass ich damit allen Einwohnerinnen und Einwohnern überparteilich dienen möchte. In der langen Zeit meiner dienstlichen Tätigkeit habe ich viele prägende Momente gehabt, zu diesen gehören u.a. die Erfahrungen im langen Kampf um den Erhalt des Krankenhauses Charlottenstift und der Wegfall des Notarztstandortes mit all den negativen Auswirkungen, die jetzt sichtbar sind, viele persönliche Erfolge, aber auch einige Rückschläge. Aus beiden versuche ich zu lernen.
Alexander Müller: Bereits in sehr jungen Jahren konnte ich einige wichtige politische Erfahrungen machen. Durch meine Tätigkeit im Wennigser Jugendparlament und meine dadurch einhergehende Mitgliedschaft in wichtigen Ausschüssen, konnte ich Kommunalpolitik mitgestalten und viel für das anstehende Amt lernen. Höchst prägend sind natürlich meine Ämter und überregionalen Netzwerke innerhalb meiner Partei. Gerade im Bereich der jugendpolitischen Arbeit konnte ich schon viel Erfahrung auf landes-, wie auch bundespolitischer Ebene sammeln. Mitglied der SPD bin ich seit 2011 und das aus voller Überzeugung.
Carsten Kramer: Bisher nicht.
Aus welchen bisherigen Aufgaben und Tätigkeiten bringen Sie die für dieses Amt Ihrer Meinung nach erforderlichen Voraussetzungen mit?
Wolfgang Anders: Ich habe eine Ausbildung zum Verwaltungsangestellten beim Landkreis Holzminden 1979 erfolgreich absolviert, war dann dort und bei der Samtgemeinde Stadtoldendorf insgesamt elf Jahre als Sachbearbeiter in verschiedenen Aufgabenbereichen tätig und war anschließend 15 Jahre Amtsleiter der Kämmerei. Ich habe mich ständig fortgebildet, so habe ich z.B die beiden Angestelltenlehrgänge I und II sowie 2008 die Weiterbildung zum zertifizierten Verwaltungsbetriebswirt erfolgreich abgeschlossen. Seit 2006 bin ich Samtgemeindebürgermeister und ehrenamtlicher Stadtdirektor. Ich habe also eine 41-jährige Berufserfahrung und setze mich mit großem Engagement für die Menschen in unserer Samtgemeinde und den Mitgliedsgemeinden ein. Hinzu kommt meine große Heimatverbundenheit und Wertschätzung der hier lebenden Menschen.
Alexander Müller: Durch meine spannende Zeit bei der Landeshauptstadt Hannover, kombiniert mit den vergangenen fünf Jahren als Automobilkaufmann, meiner aktuellen Beschäftigung, von der ich derzeit freigestellt bin, bringe ich den richtigen Mix für die Führung unserer Verwaltung mit. Führen bedeutet für mich, gemeinsam ans Ziel zu kommen. Ich kann in meinem Alter nicht alles wissen. Ich bin aber davon überzeugt, dass das starke Team im Rathaus, mit dem immensen Know-How, mit mir gemeinsam die vor uns liegenden Aufgaben annimmt. Diesen Herausforderungen treten wir gemeinsam mutig entgegen. Für mich ist Verwaltung ein Teamsport und wie im Fußball gilt auch hier, gewinnen können wir nur gemeinsam.
Carsten Kramer: Kassenwart der AfD-Fraktion im Landkreis. Berufserfahrung als Bauleiter; Menschenführung; Bürgernähe ist für mich selbstverständlich, ich denke nicht in Kategorien und Schemata, sondern habe einen gesunden Menschenverstand.
Was sind Ihre drei wichtigsten Ziele für die Zeit nach der Wahl, wenn Sie diese für sich entscheiden würden?
Wolfgang Anders: Ich habe sehr viele Themen, die ich zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger gerne weiter voranbringen möchte und die mir am Herzen liegen. Diese könnten letztlich unter dem Satz „Die Samtgemeinde und ihre Mitgliedsgemeinden weiter positiv entwickeln“ zusammengefasst werden. Zu drei Einzelzielen befragt, würde ich nennen: Die Grundversorgung (Ärzte, Nahversorgung, Breitband, KITA, Schulen und Verkehrsinfrastruktur etc.) weiterhin sicherstellen. Die Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich der Ruthe, Lenne und Eberbach realisieren. Die demnächst auslaufenden Dorferneuerungsmaßnahmen weiter begleiten und die Antragsverfahren zur Aufnahme weitere Gemeinden in das Dorfentwicklungsprogramm einleiten und nach hoffentlich erfolgter Bewilligung unterstützen. In den beiden Städten gilt dies für das Förderprogramm Kleinere Städte und Gemeinden sinngemäß.
Alexander Müller: Mein Ziel ist es, dass unsere Samtgemeinde zusammenwächst! Gerade in den Bereichen Tourismus, Demografie und Fördermittel haben wir große entscheidende Aufgaben vor uns! Ich möchte mit Ihnen gemeinsam neue Wege gehen. So werde ich eine zentrale Stelle schaffen, die sich um eine starke Fördermittelvergabe kümmert und damit dafür sorgt, dass alle Gemeinden und Ortschaften in Eschershausen-Stadtoldendorf von den enormen Möglichkeiten profitieren können. Im Bereich Demografie werde ich von kostenloser U3-Betreuung bis hin zu Senioren, WG, Lebensqualität in jeder Altersklasse verbessern und flankierend die Telemedizin ausbauen. Eine Stärkung des Tourismus geht einher, gemeinsam mit dem Landkreis Holzminden ÖPNV und Verkehr zu verbessern. Wir können hier eine Vorreiterrolle in Südniedersachsen einnehmen.
Carsten Kramer: Aufklärung und Ahndung der sexuellen Übergriffe in unseren Schulen und Schwimmbädern, Verhinderung von Moscheebauten, Einrichtung eines kommunalen Jugendzentrums.
Mit welchen konkreten Maßnahmen würden Sie diese drei "wichtigsten" Ziele angehen und erreichen?
Wolfgang Anders: Dorfentwicklung: Ich werde mich in Kürze mit allen betreffenden Bürgermeistern zusammensetzen, um über Detailfragen zu sprechen und sofern gewünscht, die notwendigen Vorarbeiten leisten. Nach hoffentlich positiver Beschlussfassung der jeweiligen Gemeinderäte, werde ich mit Hilfe des Landesamtes für regionale Entwicklung, Arbeitskreise bilden und die Anträge stellen. Hochwasserschutz: Hier befinden sich mehrere Projekte im Antragsverfahren (wasserrechtliche Genehmigung bzw. Zuschuss-Bewilligungsverfahren). Nach erfolgter Bewilligung können wir, wie jetzt an der Ruthe-Einmündung, die Maßnahmen verwirklichen. Grundversorgung: Es ist mir gelungen, dass sich Fachärzte in unserer Samtgemeinde niedergelassen haben. Ich werde diesen Weg fortsetzen. Ich trete ferner für die Sicherstellung der Grundversorgung auch in allen anderen Bereichen weiterhin aktiv ein.
Alexander Müller: Ich werde die Zusammenarbeit mit der Solling-Vogler-Region verstärken! Gemeinsam mit diesem starken Verband können wir unsere Samtgemeinde in Zukunft im Bereich Tourismus viel stärker aufstellen! Durch gemeinsame Projekte mit Privater und Öffentlicher Hand können wir mehr Wohnraum für Seniorinnen und Senioren in unserer Samtgemeinde schaffen. Unser Ziel muss es sein, dass niemand aus seiner gewohnten Struktur wegziehen muss, nur weil Er oder Sie Pflege benötigen. Meine Aufgabe ist es daher, die Lebensqualität gerade auch für ältere Mitmenschen zu sichern! Für das Fördermittelmanagement werde ich eigens eine Stelle schaffen die für die vielen Ehrenamtler, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern als Ansprechpartner dient und unsere Samtgemeinde als Ganzes nach vorne bringt.
Carsten Kramer: Bereitstellung entsprechender Mittel nach Prüfung des Haushaltes der Samtgemeinde.