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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Försterin Marion Petrik kontrolliert nahe Schulenberg im Oberharz eine Borkenkäferfalle. Die Forstfrau verantwortet das Monitoring im Forstamt Clausthal und wertet wöchentlich die Fangergebnisse aus.

Clausthal-Zellerfeld (red). Die Niedersächsischen Landesforsten rüsten sich für den Anflug der ersten Borkenkäferwelle in diesem Frühjahr. Steigende, zweistellige Temperaturen am Waldboden, in der Luft und unter der Baumrinde locken die Insekten aus ihrem Winterquartier in Borke und Bodenstreu. Försterin Marion Petrik hat alle Lockstoff-Fallen scharf gestellt und Duftköder aufgehängt. Jetzt kontrolliert sie wöchentlich die sogenannten Schlitzfallen. Die Försterin hat insgesamt elf dieser kastenförmigen Fallen im April mit Pheromonen beködert. Die artspezifischen Duftstoffe lotsen an warmen Maitagen die flugfähigen Borkenkäfer zu den schwarzen Kästen. Beim Anflug fallen die Tiere durch seitliche Schlitze in einen Sammelbehälter. Marion Petrik fährt freitags alle Fangstellen im Forstamt Clausthal ab und leert die Fallen. Die Anzahl der gefangenen Käfer gibt ihr Auskunft über die Flugaktivität der wenige Millimeter kleinen Insekten. „Das Monitoring hilft uns dabei, die Schwärmzeiten und die Anzahl der Borkenkäfer zu erfassen. Die Falle in der Försterei Schulenberg hatte am vergangenen Freitag dreimal höheren Befall als in der vorausgegangenen Woche. Nach dem nass-kühlen Frühjahr geht die erste Welle jetzt richtig los. In den noch grünen Harzer Forstrevieren sind die Alarmstufen auf Rot geschaltet und wir fahren die Bekämpfungsmaßnahmen hoch“, berichtet die junge Forstfrau, die gerade ihren Berufseinstieg bei den Landesforsten begonnen hat.

Die Revierleiterin im Forstamt Clausthal und Ihre Kolleginnen und Kollegen in den Wäldern zwischen Schulenberg und Seesen starten einen Wettlauf gegen die Erwärmung: die Suche nach frisch vom Borkenkäfer befallenen Bäumen hat oberste Priorität. Ziel ist es, möglichst schnell diejenigen Fichtenbäume zu identifizieren, in denen sich die ersten Borkenkäfer eingebohrt haben. „Der Erstbefall lockt weitere Käfer in die noch gesunden Waldbestände und hat den Befall weiterer Bäume zur Folge. Infizierte Fichten müssen schnellstmöglich gefällt, das verwertbare Holz aufgearbeitet und aus dem Wald transportiert werden. Wir Forstleute arbeiten nach dem Grundsatz der ‚sauberen Waldwirtschaft‘, um unsere intakten Restwälder so lange wie möglich zu schützen“, erklärt Marion Petrik den Kampf gegen den Borkenkäfer im nordwestlichen Harz.

Im niedersächsischen Harz hat insbesondere der Buchdrucker (Ips typographus) in den letzten sechs Jahren rund 80 Prozent der Fichtenwälder zerstört. Im benachbarten waldreichen Solling konnten die Landesforsten eine ähnlich bedrohliche Massenvermehrung bislang verhindern.

Foto: NLF

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