Hameln (red). Der Hamelner Weihnachtsmarkt hat nach den pandemiebedingten Einschnitten nicht nur zu alter Stärke zurückgefunden, sondern diese in Teilen sogar übertroffen. Die Auswertung der durchschnittlichen Fußgängerfrequenzen pro Weihnachtsmarkt-Tag bis einschließlich 21. Dezember zeigt eine deutliche positive Entwicklung. Im Jahr 2025 lagen die Tagesfrequenzen um 26 Prozent über dem Niveau von 2023 und um elf Prozent über dem Vorjahr 2024. Damit ist das Vor-Corona-Niveau nahezu wieder erreicht – in zentralen Bereichen des Marktes sogar bereits überschritten. Ein abschließender Blick auf die Tage zwischen den Jahren steht noch aus.
Stadtmanager Dennis Andres sieht in den Zahlen eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges. Zwar habe das überwiegend gute Wetter seinen Anteil an der Entwicklung gehabt, dennoch zeigten die Daten, dass die konsequente Weiterentwicklung des Weihnachtsmarktes auch in einer von Krisen geprägten Zeit Wirkung entfalte. Schritt für Schritt seien Angebot, Aufenthaltsqualität und Struktur verbessert worden. Dass sich dies nun in stabil steigenden Besucherzahlen widerspiegele, belege nach seiner Einschätzung, dass der Hamelner Weihnachtsmarkt wieder ein echter Besuchermagnet sei.
Mutige Neukonzeption nach schwierigen Jahren
Als die Hameln Marketing und Tourismus GmbH (HMT) im Jahr 2022 die vollständige Verantwortung für den Weihnachtsmarkt übernahm, war die Ausgangslage herausfordernd. Infolge der Corona-Jahre waren zahlreiche etablierte Aussteller weggefallen, die öffentliche Kritik nahm zu und die Zukunft des Marktes galt als ungewiss. Die Verantwortlichen reagierten mit einer umfassenden Neukonzeption.
Zu den Maßnahmen zählten eine gezielte Qualitätsoffensive bei der Aussteller-Akquise, verbindliche Gestaltungsvorgaben mit hohem Anspruch an Details, ein neues Ambiente-Konzept mit zusätzlichen Beleuchtungshighlights sowie Aufenthaltsbereichen ohne Konsumzwang. Zudem wurde der Markt stärker auf Familien ausgerichtet und die Osterstraße gezielt aufgewertet. Mit einer neuen Satzung, die im kommenden Jahr in Kraft treten soll, will die HMT diesen Kurs auch rechtlich absichern.
Gleichmäßig hohes Niveau statt kurzer Spitzen
Die Betrachtung der durchschnittlichen Tagesfrequenzen ermöglicht einen aussagekräftigen Vergleich zwischen den Jahren, auch wenn der Weihnachtsmarkt jeweils unterschiedlich früh startete. Während das Jahr 2019 noch von einzelnen sehr starken Spitzentagen geprägt war, zeichnet sich der Weihnachtsmarkt 2025 durch ein gleichmäßig hohes und stabiles Besucheraufkommen aus. In der Summe liegen die kumulierten Frequenzen aller Zählpunkte bis zum 21. Dezember bereits auf dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 und teilweise sogar darüber.
Osterstraße als Herzstück des Marktes
Besonders deutlich fällt die Entwicklung in der Osterstraße aus, wo sich ein Zählpunkt mitten im Weihnachtsmarktgeschehen befindet. Dort lagen die durchschnittlichen Tagesfrequenzen 2025 rund 46 Prozent über 2023, 21 Prozent über 2024 und mehr als sechs Prozent über dem bisherigen Rekordjahr 2019. Nach Einschätzung der Verantwortlichen habe die gezielte Aufwertung diesen Bereich zu einem funktionalen und zugleich atmosphärischen Mittelpunkt des Marktes gemacht.
Die positiven Effekte beschränken sich dabei nicht allein auf den Weihnachtsmarkt. Die insgesamt höheren Frequenzen in der Innenstadt deuten auf eine spürbare Belebung des gesamten Stadtzentrums hin. Davon profitieren insbesondere der innerstädtische Einzelhandel sowie die Gastronomie, vor allem an stark frequentierten Wochenenden.
Der Hamelner Weihnachtsmarkt verbindet heute traditionelle Elemente mit einer zeitgemäßen Gestaltung und hoher Aufenthaltsqualität vor historischer Kulisse. Positive Rückmeldungen von Einheimischen und Gästen sowie ein wachsendes Empfehlungsmarketing bestätigen diesen Kurs. Gleichzeitig sehen die Verantwortlichen weiterhin Entwicklungspotenzial, etwa beim Ausbau des Kunsthandwerksangebots.
Die Bilanz fällt aus Sicht der Veranstalter entsprechend positiv aus: Der Hamelner Weihnachtsmarkt ist nicht nur zurück, sondern hat sich erneut als zentraler Frequenzbringer und emotionaler Treffpunkt in der Adventszeit etabliert – mit weiter steigender Tendenz.
Foto: Arif Türkmen