Hessisch Oldendorf (red). Nach mehr als einem Jahrhundert kehren die Biber in die Region zurück. Seit rund fünf Jahren werden immer häufiger Nachweise der Tiere gemeldet, die sich inzwischen nicht nur entlang der Weser, sondern auch in kleineren Nebenbächen angesiedelt haben. Besonders das Winterhochwasser 2023/2024 scheint diese Entwicklung begünstigt zu haben, da es Tiere weserabwärts verdriftete.
Der niedrige Wasserstand in vielen Bächen zwingt die Biber nun dazu, Dämme zu errichten, um den Wasserfluss zu regulieren. Oftmals finden sie dort jedoch nur Feldfrüchte wie Mais oder Rüben als Nahrung vor. Damit stehen die Tiere vor neuen Herausforderungen, während sie gleichzeitig für die ökologische Vielfalt einen wertvollen Beitrag leisten.
NABU startet Informationsreihe im Winter
Um über diese Entwicklungen und mögliche Konflikte aufzuklären, veranstaltet der NABU eine Vortragsreihe rund um den Biberschutz. Erfahrene Experten aus Sachsen-Anhalt, Nordhessen und dem südlichen Niedersachsen berichten über Chancen und Herausforderungen im Zusammenleben von Mensch und Tier.
Den Auftakt macht am 21. November 2025 um 19 Uhr der renommierte Biberforscher Karl-Andreas Nitsche aus Dessau im NABU-Naturpavillon in Rinteln. In seinem Vortrag erläutert er, warum der Biber als Verbündeter in Zeiten von Biodiversitäts- und Klimakrise gilt und wie Konflikte durch gezieltes Management vermieden werden können.
Weitere Termine im Januar und Februar 2026
Am 23. Januar 2026 wird der Göttinger Biologe Bertram Preuschhof in Hessisch Oldendorf seine Wildkameraaufnahmen präsentieren, die die Rückkehr der Biber ins südliche Weser- und Leinebergland dokumentieren. Der Abschluss der Reihe folgt am 13. Februar 2026 ebenfalls in Hessisch Oldendorf, wenn Klaus Hentschel aus Bad Hersfeld unter dem Titel „Der hat uns noch gefehlt!? – Chancen und Herausforderungen des Biberschutzes“ aus seiner Arbeit mit den Bibern an der Fulda berichtet.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist dank der Förderung durch die Bingo-Umweltstiftung kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Bei Fragen steht Ralf Schulte unter Tel. 0173 / 241 8715 oder per E-Mail an
Foto: Schulte